Rechts, Links und die brave Mitte. Zum Demokratieverständnis der Sächs. Staatsregierung.

Bei der Verleihung des “Sächsischen Förderpreises für Demokratie” an den Pirnaer Verein Akubiz forderte die Sächsische Staatsregierung, als Mitglied der Jurie, von allen Nomonierten, die unterschriftliche “Anerkennung des Grundgesetzes und der freiheitlich demokratischen Grundordnung”. Darüber hinaus sollten sie sich verpflichten, eine solche schriftliche Erklärung von all ihren Partnern (also auch von mir) einzuholen.

Beachtenswert fand ich die Reaktion von Gesine Schwan, welche der Sächsischen Staatsregierung und indirekt auch der Bundesministerin Schröder eine schallende Ohrfeige verpasste:

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[diy] Blog als Personal Learning Environment

Seit fünf Monaten experimentiere ich mit einem Tagebuch-Blog als Bestandteil meiner persönlichen Lernumgebung. Im Gegensatz zu öffentlichen Blogs wie diesem hier, ist ein persönliches Blog weder online, noch für eine Zielgruppe bestimmt. Doch welche Vorzüge hat ein digitales Tagebuch? Wie profitiere ich als Lernender davon? Und wie kann ich ein Blog-System als effektives Werkzeug zum Schreiben einsetzen?

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Gini Index für’s Globalquartett

Es wurde Zeit das beliebte Kartenspiel Globalquartett aus dem Beta-Stadium zu heben und für die Vollständigkeit der Daten zu sorgen. Insbesondere die Werte von Radermacher’s Equity Faktor waren unmöglich zu beschaffen, weshalb ich nun auf den verbreiteteren Gini-Index (Weltbank, UN) zurück gegriffen habe. Besondere Beachtung fand dieser Wert jüngst aufgrund einer Studie von Richard Wilkinson und Kate Picket (1, 2, 3), die einen starken Zusammenhang zwischen diesem Wert und der Häufigkeit der Kindersterblichkeit, Kriminalität, Drogenmissbrauch, psychischer Erkrankungen u.v.a.m. nachgewiesen haben. (Eine etwas detailliertere Kritik zu Wilkinson’s Buch über den Gini-Index folgt.) Doch was sagt der Gini-Index aus?

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Internet = Fernsehen: Der Staatsvertrag zum Jugendmedienschutz

Der endgültige Entwurf für den neuen Jugendmedienschutz-Staatsvertrag soll am 25. März 2010 bei der Konferenz der Regierungschefs der Länder zur Verabschiedung vorgelegt werden. Der Staatsvertrag wird durch die Landesregierungen unter Umgehung der Landesparlamente ausgehandelt. Die Landesparlamente müssen zwar diesen Vertrag noch in Landesrecht umwandeln, haben aber dabei keine Gestaltungsmöglichkeiten mehr, sondern können ihn nur noch abnicken.

Vorabinfo: Auf dem Markt in Zittau plant der Kreisverband der Piratenpartei am Dienstag 16.03.10 eine Demo gegen den Jugendmedienschutz-Staatsvertrag. Zur selben Zeit sind landesweit Demonstrationen angesagt.
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Braindrain Zittau – Konstanz

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“Das Plakat bringt auf eine schlichte, aber zugleich pfiffig eingängige Art und Weise zum Ausdruck, was Konstanz ausmacht: Nicht nur aufgrund seiner einmaligen Lage am Bodensee eine hervorragende Lebensqualität bieten zu können, sondern darüber hinaus auch Stätte für Spitzenforschung und innovative Technologien und Wirtschaftsunternehmen zu sein”. Ja, das mag Konstanz sein.

Doch ist es nicht makaber in einer Stadt wie Zittau, die massiv unter der Abwanderung junger gut ausgebildeter Leute zu leiden hat, auch noch für diesen Braindrain zu werben? Sind die Eigentümer dieser Werbeflächen derart gierig, dass sie für den Fortgang ihrer Kinder und den damit verbundenen Niedergang der Region werben lassen?

Bei genauerer Betrachtung fällt der erwähnten Zielgruppe dann hoffentlich auf, dass Konstanz nicht zweifelsfrei die Stadt am Wasser (H2O), sondern die Stadt am Formaldehyd (CH2O) zu sein scheint. Die Umrisse des Bodensees wurden auf dem Plakat mit H2O-Symbolen aufgefüllt, die jeweils aus zwei sternförmig angeordneten H und einem O bestehen, welche durch drei Strichen verbunden sind. Chemiker erinnern diese Symbole am ehesten an Formaldehyd, statt an Wasser. Den Zittauern belibt diese subtile Feststellung hoffentlich nicht verborgen.

Ich rufe hiermit zu einen Gegenentwurf eines Plakates mit dem Titel “Zittau – Die Stadt an der Kohle” oder “Zittau – Die Stadt mit Grenzwert” auf. Einreichungen als Kommentar-Link oder via Mail an: niels atttt nise81 dotttt com.

Wald 2.0 statt CO2.0

Heute beraten sich 50.000 Politiker, Forscher, Aktivisten und Lobbyisten auf dem Weltklimagipfel in Kopenhagen, in welchem Maße der Ausstoß von Treibhausgasen in den nächsten Jahren reduziert werden soll. Die Frage dreht sich dabei hauptsächlich um die Reduktion der CO2-Emission und weniger um jene Klimagase wie Methan, deren Anteil in der Athmophäre zwar geringe, deren Einfluss auf die Erwärmung jedoch ungleich größer ist.

Al Gore und zu letzt Kirk Smith meinten, die Menschen verstünden die Komplexität der Problematik nicht ausreichend, weshalb man ihnen nur ein Ziel vor Augen setzen könne. Und das heißt: CO2 abbauen.

Allein für meinen Apple MacBook müsste ich pro Jahr einen (Apfel-)Baum pflanzen, um den CO2-Ausstoß kohlegetriebener Stromversorgung zu kompensieren:

Leistung MacBook: 3,65A * 16,5V = 60,3 Watt
Stromverbrauch pro Jahr: 60,3W * 12 Stunden * 365 Tage = 527.571 kWh/Jahr
Lausitzer Kohlestrom: 1,150 kg CO2 / kWh => 606,70665 kg CO2 / Jahr

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