Meine Motivation zur Behandlung des Qualitätsmanagement in E-Learning Projekten ist geprägt von eigenen Erfahrung im Projektgeschäft. Ein gewisser Leidensdruck entstand dabei angesichts suboptimaler Prozesse im Hinblick auf die Erreichung guter projektbezogener und wissenschaftlicher Ergebnisse. Hier nur einige Beispiele wiederkehrender Probleme:
- ineffiziente Nutzung von Kommunikations- und Kollaborationswerkzeugen (z.B. E-Mail-Flut, Versionschaos, …)
- unpräzise Verwertungspläne zur wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und strukturellen Nachnutzung/Verwertung
- eingeschränkte Verwertung von Ergebnissen aus früheren Projekten aufgrund fehlender Nutzungsrechte
- unstrukturierte Datenablage, Literaturverwaltung, Versionsverwaltung, ect.
- keine Datenbackups
- ungenügender Literaturbezug mangels Bekanntheit der entsprechenden Communitys und Literaturdatenbanken
- Unklarheit bei der Anbahnung von Kooperationen
- unverschlüsselte, personenbezogene Daten von Lehrenden und Studierenden
- ethisch/juristisch korrekter Umgang mit Daten studentischer Probanden
- closed source statt open source
- kein open data
Das Ziel besteht darin, einen Handlungsleitfaden für die Durchführung von E-Learning-Projekten zu entwickeln. Der Leitfaden dient der Professionalisierung der Organisation und Durchführung von Projekten im Themenbereich E-Learning. Dabei werden einzelne Prozesse betrachtet und im Hinblick auf die Entwicklung und Etablierung von Qualitätsstandards erläutert. Der Leitfaden ist unabhängig von konkreten Projekten und soll Projektverantwortliche wie auch Mitarbeiter durch Checklisten bei der Durchführung von E-Learning unterstützen.
In gewisser Weise ist dieser Vorstoß durch die Entwicklung eines projektbezogenen Leidfaden für das Qualitätsmanagement im QPL-Projekt »Lehrpraxis im Transfer« (LiT) inspiriert. In LiT geht es darum, die einzelnen hochschul- und mediendidaktischen Maßnahmen zur Beratung und Vernetzung sächsischer Lehrender über die vier Hochschulstandorte hinweg klarer zu definieren und in Anbetracht personeller Fluktuation besser zu kommunizieren. Die Vorgehensweise zur Erstellung eines QM Leitfadens kann man dabei durchaus auf andere Bereiche in Forschung und Lehre übertragen. Mich persönlich bewegt dabei die Durchführung von E-Learning Projekten.
Die Anregung dieses Thema komplett nun im Web zu erschließen und den Text kollaborativ zu produzieren erhielt zu aller erst von Lev Manovich. L3T und andere Booksprints gehen dabei einen anderen Weg, in dem einzelne Beiträge zusammengefügt werden. Ich will jedoch alles, vom ersten Entwurf bis hin zur Publikation einzelner Versionen im Web abbilden. Den letzten Anstoß dazu gab mir der re:publica Vortrag von Kaja Scheliga, Sönke Bartling und Lambert Heller.
Aktuell ist das Dokument nur ein paar Seiten lang. Eine Gliederung liegt vor und jeder der will, ist eingeladen das Vorhandene zu kommentieren oder sich bei mir als Autor freischalten zu lassen. Hier gehts zum Dokument.