Unser Vortrag zum HDS.Forum 2014 an der TU Bergakademie Freiberg

Reichlich später, aber immerhin überhaupt noch online, kommen hier unsere Folien, die wir beim HDS.Forum am 7. November zum besten gaben. Die Message des Vortrags lautet: Berücksichtige die W3C-Standards nicht nur bei der Entwicklung von Video Playern, sondern auch bei der Erstellung audiovisuelle Lerninhalten. Videos sind nicht barrierefrei, können jedoch durch Untertitel, Transkriptionen und eine anpassbare Wiedergabegeschwindigkeit wesentlich besser genutzt werden. Die Zielgruppe sind hier in erster Linie Lernende gewesen, die die im Video vorherrschende Sprache nicht perfekt beherrschen. Ihr Workload mit den fremdsprachigen Videos unterschied sich signifikant zu dem ihrer deutschen Kommilitonen. Um einen wirklich barrierefreien Videoplayer zu gestalten, muss man neben diesen sprachlich/auditiven Aspekten, ein verstärktes Augenmerk auf die visuellen Inhalte legen (z.B. Videoqualität, Lupe zur Vergrößerung, Filter zur Verstärkung von Kontrasten).

Für mich war dies hier nur ein erster Ausflug in das Spannungsfeld barrierefreier Lerntechnologien. In drei Feldstudien haben wir mehrere zehntausens Datensätze gesammelt, die dahingehend noch nicht ausreichend untersucht worden. Um valide Empfehlungen für die Gestaltung von Videoplayern und Video-CMS geben zu können, müssen wir umfassendere Usability-Untersuchungen durchführen.

Sprachbarrieren bei der Rezeption von Lernvideos?

Am Freitag, dem 7. November 2014, werden Stefanie Seifert und ich beim HDS.Forum an der TU Bergakademie Freiberg über Sprachbarrieren bei der Rezeption von Lernvideos referieren. Das HDS.Forum steht dieses Jahr unter dem Motto Medial.Digital.Ganz egal!?
Das die Sprachkenntnisse bei der Betrachtung von Lernvideos nicht ganz egal sind, möchten wir anhand von empirischen Daten zeigen. In mehreren Studien hatten wir deutsch- und englischsprachige Videos Kohorten von deutschen und ausländischen Studierenden angeboten. Bei der Untersuchung, in wie weit die Teilnehmer in Gruppen zusammenarbeiteten, bemerkten wir einige interessante Unterschieden zwischen den deutschen und ausländischen Studierenden. Sowohl die Aktivitäten bei der Betrachtung der interaktiven Videos, als auch die gesamte Workload unterschieden sich maßgeblich zwischen beiden Gruppen.
Im Vortrag möchten wir darauf eingehen, welche unterstützenden Technologien sich für die Bearbeitung von fremdsprachlichen Videos anbieten. Wir beziehen uns dabei auf W3C-Standards für barrierefreie Medien und die kognitiven Theorien von Richard E. Mayer. Ich knüpfe damit unmittelbar an die von mir dieses Jahr bei der EuroPLOP diskutierten Interaction Design Patterns für Videolernumgebungen an.

Vortrag WEL’14: Aufgabentypen und Einsatzszenarien für ein E-Assessment in Lernvideos

Am Donnerstag fand in Görlitz zum 12. mal der Workshop on E-Learning statt. Ich hatte die Ehre die Session zum Thema E-Assessment zusammen mit Prof. H.-J. Kretschmar zu moderieren und darin selbst einen Vortrag zu halten. Der Inhalt des Vortrags ist im Tagungsband nachzulesen.

Aufgabentypen und Einsatzszenarien für ein E-Assessment in Lernvideos Unter der Berücksichtigung der Multimedialität sowie der zeitlichen Dimension von Lernvideos lassen sich herkömmlichen Aufgabentypen wie Multiple Choice, Lückentext, Zuordnungs- und
Reihenfolgeaufgaben in einer neuen Art und Weise in Videos integrieren. In diesem Beitrag stellen wir einen konzeptionellen Rahmen für die zeitliche und räumliche Anordnung von Aufgabentypen im videobasierten Assessments vor. Wir verfolgen damit das Ziel, ausgewählte Aufgabentypen in Verbindung mit CSCL-Scripts im Rahmen der E-Tutorenqualifikation der TU Dresden einzusetzen und ihren Nutzen sowie ihre Akzeptanz zu untersuchen.

Zitation: Seidel, N., & Jödicke, C. (2014). Aufgabentypen und Einsatzszenarien für ein E-Assessment in Lernvideos. In K. Herring & J. Kawalek (Hrsg.), WEL`14 – Workshop on eLearning, S.83-92. Görlitz.

Vortragsfolien:

Ein Facharbeitkreis zu Videos in der Lehre

Üblicher Weise blogge ich im Sommer immer etwas weniger, doch in diesem Jahr liegt es an einem zweiten Kanal, den ich im Rahmen der Gründung des Facharbeitskreis »Videos in der Lehre« am 21. Juli 2014 eröffnet habe. Die Beiträge dort hätte ich auch gut hier anbringen können, obwohl ich originäre Inhalte wie diese hier bevorzuge.

Screenshot der Seite vom Facharbeitskreis

Worauf ich hier aufmerksam machen möchte, ist die virtuelle Repräsentanz des Facharbeitskreises »Videos in der Lehre«. In Gestalt eines Blog dient die Seite als Informationskanal für das Lehren und Lernen mit Video in der Hochschullehre. Interessierte können sich dort registrieren, um eigene Beiträge zu verfassen oder im Forum zu diskutieren.

Wie die Bezeichnung “Facharbeitskreis” vermuten lässt finden sich die Teilnehmer auch in regelmäßigen Abständen zusammen und bearbeiten die für sie interessanten Themen. Meine Motivation dort mitzuwirken hat nicht nur bedingt meiner Rolle als Mediendidaktiker im Projekt Lehrpraxis im Transfer zu tun. Wesentlich ist für mich das Gespräch mit Lehrenden zu führen, um neue Impulse für die Entwicklung von Videolernumgebungen zu erhalten. Aber auch Berichte aus meinen aktuellen Projekten #exif14, E-TuScript und Theresienstadt explained könnten für andere Lehrende von Interesse sein.

Das nächste Treffen ist bereits am Freitag, dem 26. September an der TU Chemnitz.

Vorträge im September/Oktober

Theresienstadt explained
Films from Ghettos and Camps: Propaganda – Clandestine messages – Historical source, 05.09.14, Terezin/CZ

The project “Theresienstadt explained” aims to make the film “Theresienstadt: Eine Dokumentation aus dem Jüdischen Siedlungsgebiet” accessible for learning purposes. Therefore we try to identify people, places and the intrinsic propaganda in relation to its temporal appearances. As a result the film shall become augmented and therefore easier comprehensible for those who are not familiar with the depicted information and hidden meanings. For educational purposes we aim at three use cases: (1) supporting interactive live screenings by navigational aids and augmented data (e.g. at the memorial state or at the volunteer-led Youth Centre in Terezin); (2) individual self regulated learning in the web for an international audience; (3) scripted collaborative learning in small groups by analysing and discussing the film in a classroom. So far we obtained a high quality reproduction of the film from the German Federal Archive in Berlin that we rearranged according the original screenplay. At present 47 persons have been identified and almost described with biographical data or even short biographies. Currently we are developing a video learning environment that incorporates the film-related information along various navigational dimensions. Users are able to browse single scenes and identified persons. The perception of the film is aided by a table of contents (scenes), highlighted persons and a adjustable playback speed. In the next step we are going to contrast locations of the filming in 1944/45 with today’s views supplemented by a map.
The organisation and software development is resided at the International Institute Zittau at Dresden University of Technology. Currently the volunteers at the Terezin Youth Centre are cooperating in the content production. Finally members of the sociocultural centre Hillersche Villa in Zittau that once inspired the project participating and supporting “Theresienstadt explained” in many different ways.

 

Aufgabentypen und Einsatzszenarien für ein E-Assessment in Lernvideos
Workshop on E-Learning, 25.09.14, Görlitz

Unter der Berücksichtigung der Multimedialität sowie der zeitlichen Dimension von Lernvideos lassen sich herkömmlichen Aufgabentypen wie Multiple Choice, Lückentext, Zuordnungs- und Reihenfolgeaufgaben in einer neuen Art und Weise in Videos integrieren. In diesem Beitrag stellen wir einen konzeptionellen Rahmen für die zeitliche und räumliche Anordnung von Aufgabentypen im videobasierten Assessments vor. Wir verfolgen damit das Ziel, ausgewählte Aufgabentypen in Verbindung mit CSCL-Scripts im Rahmen der E-Tutorenqualifikation der TU Dresden einzusetzen und ihren Nutzen sowie ihre Akzeptanz zu untersuchen.

Vergleich von offener und Script-basierter Kollaboration in einer Videolernumgebung
Gemeinschaften in Neuen Medien, TU Dresden

In einer Feldstudie haben wir offene und script-basierte kollaborative Lern- prozesse in einer videobasierten Lernumgebung gegen ̈ubergestellt. An der Studie be- teiligten sich 76 Studierende zweier Lehrveranstaltungen an unterschiedlichen Hoch- schulen. In einem 2×2 faktoriellen Design bearbeiteten sie vier Aufgaben im Kontext von Peer Annotation und Peer Assessment mit oder ohne CSCL-Script. Mittels Log- daten wurde analysiert, wie effektiv die Lernenden in beiden Szenarien zusammen- arbeiteten und wie intensiv sie sich mit dem Videomaterial auseinandersetzten. Der Script-Einsatz erwies sich dabei im Vergleich zum offenen kollaborativen Lernszena- rio als ein Mittel zur F ̈orderung der effizienten Wissenskonstruktion.

theresienstadt explained beim Willkommens- und Abschiedsseminar in Dresden vorgestellt

Es ist nun schon gut sechs Monate her, dass uns die crowd bei der Digitalisierung des NS-Propagandafilms »Theresienstadt – Eine Dokumentation aus dem Jüdischen Siedlungsgebiet« unterstützt hat. Seit dem habe ich zwei größenen Schüben die Inhalte und Umgebung für ein Lernumgebung entwickelt, die ich just am Sonnabend zum zweiten mal zur Diskussion stellte.

Beim diesjährigen Willkommens- und Abschiedsseminar trafen sich die derzeitigen und neuen Freiwilligen der Aktion Sühnezeichen Friedensdienst sowie die Freiwilligen vom Österreichischen Gedenkdienst in Dresden. Der Ort war gut gewählt, Read More

A Living Document: Leitfaden für ein Qualitätsmanagement bei der Durchführung von E-Learning Projekten

Meine Motivation zur Behandlung des Qualitätsmanagement in E-Learning Projekten ist geprägt von eigenen Erfahrung im Projektgeschäft. Ein gewisser Leidensdruck entstand dabei angesichts suboptimaler Prozesse im Hinblick auf die Erreichung guter projektbezogener und wissenschaftlicher Ergebnisse. Hier nur einige Beispiele wiederkehrender Probleme:

  • ineffiziente Nutzung von Kommunikations- und Kollaborationswerkzeugen (z.B. E-Mail-Flut, Versionschaos, …)
  • unpräzise Verwertungspläne zur wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und strukturellen Nachnutzung/Verwertung
  • eingeschränkte Verwertung von Ergebnissen aus früheren Projekten aufgrund fehlender Nutzungsrechte
  • unstrukturierte Datenablage, Literaturverwaltung, Versionsverwaltung, ect.
  • keine Datenbackups
  • ungenügender Literaturbezug mangels Bekanntheit der entsprechenden Communitys und Literaturdatenbanken
  • Unklarheit bei der Anbahnung von Kooperationen
  • unverschlüsselte, personenbezogene Daten von Lehrenden und Studierenden
  • ethisch/juristisch korrekter Umgang mit Daten studentischer Probanden
  • closed source statt open source
  • kein open data

Das Ziel besteht darin, einen Handlungsleitfaden für die Durchführung von E-Learning-Projekten zu entwickeln. Der Leitfaden dient der Professionalisierung der Organisation und Durchführung von Projekten im Themenbereich E-Learning. Dabei werden einzelne Prozesse betrachtet und im Hinblick auf die Entwicklung und Etablierung von Qualitätsstandards erläutert. Der Leitfaden ist unabhängig von konkreten Projekten und soll Projektverantwortliche wie auch Mitarbeiter durch Checklisten bei der Durchführung von E-Learning unterstützen.

In gewisser Weise ist dieser Vorstoß durch die Entwicklung eines projektbezogenen Leidfaden für das Qualitätsmanagement im QPL-Projekt »Lehrpraxis im Transfer« (LiT) inspiriert. In LiT geht es darum, die einzelnen hochschul- und mediendidaktischen Maßnahmen zur Beratung und Vernetzung sächsischer Lehrender über die vier Hochschulstandorte hinweg klarer zu definieren und in Anbetracht personeller Fluktuation besser zu kommunizieren. Die Vorgehensweise zur Erstellung eines QM Leitfadens kann man dabei durchaus auf andere Bereiche in Forschung und Lehre übertragen. Mich persönlich bewegt dabei die Durchführung von E-Learning Projekten.

Die Anregung dieses Thema komplett nun im Web zu erschließen und den Text kollaborativ zu produzieren erhielt zu aller erst von Lev Manovich. L3T und andere Booksprints gehen dabei einen anderen Weg, in dem einzelne Beiträge zusammengefügt werden. Ich will jedoch alles, vom ersten Entwurf bis hin zur Publikation einzelner Versionen im Web abbilden. Den letzten Anstoß dazu gab mir der re:publica Vortrag von Kaja Scheliga, Sönke Bartling und Lambert Heller.

Aktuell ist das Dokument nur ein paar Seiten lang. Eine Gliederung liegt vor und jeder der will, ist eingeladen das Vorhandene zu kommentieren oder sich bei mir als Autor freischalten zu lassen. Hier gehts zum Dokument.