Nach den rasanten Flügen wollte ich etwas langsamer reisen und buchte bereits von Deutschland aus eine Busreise von Lima nach Cusco. Leider verweigerte mir der Webserver des Busunternehmens CRUZ DEL SUR eine Bestätigungs-E-Mail samt Buchungsnummer, so dass ich letztere telefonisch in Lima erfragen musste. Ein schwieriges Unterfangen, wenn man wie ich kein Spanisch spricht und geschlagene zehn Minuten damit verbringt, der Frau am anderen Ende der Leitung, die eigene E-Mail-Adresse zu buchstabieren. N like nothing, I like Ice, E like Elephant, L like Lima, S like South, underscore ähm.. bether: punto, S like South, yes again S, E like Elephant, yes one more Elephant, I like Ice, D like Door, E like Elephant, L like Lima, @ like an A with a circle around it (?? no comprende). Irgendwann half mir das Zimmermädel aus’m Hostel. Mir wurde entgültig klar, dass ich ohne Spaniskenntnisse in Lima verloren bin. Genug Motivation, um in Cusco Spanisch zu lernen. Mit französischem Brot und Käse plus Chillischoten bestückt ließ ich mich zum Busbahnhof fahren. Dort wimmelte es nur so von Sicherheitspersonal. Das Handgepäck wurde einer gründlichen Kontrolle unterzogen, ein jeder mit einem Metalldetektor untersucht und mehrfach per Video aufgezeichnet. Dieser Aufwandt wirkte auf mich eher beruhigend, denn im “Lonley Planet” wurde vor Übernachtfahrten gewarnt, da es schon mehrfach zu Überfällen an Straßensperren gekommen ist. Erst am Morgen erzählte mir ein Armene, wie er im Taxi von einer Meute Jugendlicher mit Schlagstöcken aufgehalten wurde, als er aus dem Jungel kam. Geld rettete ihn. Wie auch immer, CRUZ DEL SUR zählt, so versicherten mir Einheimische, zu den sichersten und kompfortabelsten Busunternehmen des Landes. In den Prospekten weist man stolz darauf hin, dass die Busse nicht nur doppelte Achsen haben, sondern auch über GPS und WLAN verfügen. OK, das mit dem WLAN war wohl gelogen – wäre aber interessant zu wissen, wie das funktionieren soll. Gegen sechs Uhr verschwand die Sonne und mit ihr das hektische Lima samt der Smogwolke und wir fuhren ‘gen Süden auf der berühmten Pan Americana bis nach Nascar. Nebenher liefen abwechselnd englischsprachige Filme mit spanischen Untertiteln und spanischsprachige Filme mit englichen Untertiteln. Diesmal jedoch nicht so kitschige Streifen, wie bei der kolumbianischen Fluggesellschaft Avianca. Die Verköstigung mit Fertigfutter erinnerte mich jedoch wieder an Avianca, abgesehen vom Mate de Coca (Tee aus dem Coca-Gehölz), der angesichts der Höhe durchaus angebracht war. Binnen 20 Stunden stiegen wir mindestens 3400 Meter auf. Die Luft wurde merklich dünner und bei einigen Touristen stellten sich Kopfschmerzen ein. Um so herrlicher wurde die Landschaft mit den teils schneebedeckten Bergen und den mühsam bewirtschafteten Feldern der Indios. Auf der Straße wanderten mehr Esel, kämpfende Mini-Kühe, kleine Schweinchen und witzig dreinschauende Lamaherden, als Fahrzeuge. Hin und wieder sah man die bunt gekleideten Indios, wie sie ihre Tiere hüteten oder mit dem Ochsen ihr Feld bestellten. Die Vegetation, so farbenfroh und befremdlich zugleich, schmiegte sich beharrlich an die steilen Berge. Ergreifenden Panoramen, deren Anblicke mich fast zu Tränen rührten. Schwerlich in Worte zu fassen. Ich hatte das Gefühl angekommen zu sein. Als mich in Cusco meine GastMama überaus freundlich empfing, bestätigte sich dieser Eindruck.
- Erster Zwischenbericht (70.8%)
- Moray y Salineras (41.7%)
- Valle Sagral (41.7%)
- skool's out (41.7%)
“…S, E like Elephant, yes one more Elephant, D like Door, E like Elephant, L like Lima…”
Wenn Du das I vergisst brauchst Du Dich ja nicht zu wundern, wenn sie Dich nih verstehen ;D