Zehn PEGIDA Witze

Abgesehen von #schneegida gibt es scheinbar noch keine PEGIDA-Witze. Ich mache hiermit einen Anfang und bitte um weitere Zusendungen.

 

Was ist der Unterschied zwischen PEGIDA und der Dresden Stadtreinigung?
Die Stadtreinigung sorgt für Ordnung und Sauberkeit.

 

Warum demonstriert PEGIDA immer montags? Weil dann der Rausch vom Wochenende noch anhält.

 

Warum demonstriert PEGIDA immer abends?
Aus Angst mit der Sonne würde auch das Abendland untergehen.

 

Was ändert sich nach einer PEGIDA-Demo?
Der Wochentag.

 

Warum demonstriert PEGIDA neben der Dresdner Schlosskirche?
Weil sie dachten, der Kirchturm sei ein Minarett.

 

Was macht ein PEGIDA-Anhänger nach der Demonstration?
Sein Bild in der Lügenpresse suchen.

 

Kommt ein PEGIDA-Anhänger in den Zeitungsladen.

 

Was wäre Dresden ohne PEGIDA?
Eine Stadt, in der rechtes Gedankengut ebenso weit verbreitet ist, wie im Rest des Freistaats.

 

Welche Sportarten bevorzugen die Anhänger von PEGIDA?
– stehend Spazierengehen
– an der Kuppel des Lüpsiusbaus Lügen auspressen
– Schach nur mit Bauern und König
– Transparent-Mikado
– Stammtischtennis
– Ringen, römisch-katholisch
– Maulkorbball

 

Was würde passieren, wenn PEGIDA einen eigenen Staat gründen würde?

  • Deutschland müsste keine Mauer darum bauen, weil PEGIDA es selber täte.
  • Alle in Deutschland lebenden PEGIDA-Anhänger würden man dorthin abschieben.
  • Bachmann könnte wieder koksen.
  • Das Abendland wäre nicht mehr bedroht.
  • Die AFD würde in Deutschland als ausländische Partei verboten werden.
  • Der Islamische Staat könnte dort seine erste ständige diplomatische Vertretung eröffnen.
  • Die Stadt Dresden könnte montags eine andere rechte Gruppe auf dem Theaterplatz demonstrieren lassen.

PEGIDA und die Rufe der Überforderten

Medien und Politik können PEGIDA nicht greifen. Es gibt weder einen wahren Anführer, noch Kompetenzstrukturen oder eine gerichtete Kommunikation nach Außen. Alle demonstrieren und kommentieren wie es ihnen beliebt und lassen sich einen Maulkorb verpassen, wenn sie von Medienvertretern direkt angesprochen werden. Das diffuse Rampenlicht bei Facebook und auf den Straßen und Plätzen  fördert dabei radikale und extreme Ansichten zutage – wer am lautesten schreit, findet Beachtung. Inzwischen hat auch der letzte kapiert, dass die Sozialen Netzwerke kaum mehr als verlängerte Stammtische sind.

Zunächst erinnert dieses Chaos jedoch an andere Protestbewegungen. Ohne feste Struktur stellte sich die spanische Protestbewegung Movimiento 15-M der Öffentlichkeit – freilich mit heheren Zielen. Dort rotierten die Sprecher täglich, während intern sehr intensiv debattiert und abgestimmt wurde. Auch die Piratenpartei schockierte die Medien durch eine unkoordinierte Kommunikation auf hunderten Kanälen (Wiki, Blogs, twitter, Mailinglisten). Die angestrebten basisdemokratischen Grundsätze verhinderten selbst Stellungnahmen der intern gewählten Vertreter, welchen die Rolle von Vermittlern und Verwaltern zugesprochen wurde. Die Piraten waren inhaltlich ähnlich homogen und fungierten lange Zeit als Sammelbecken diverser politischer, vor allem linker Strömungen. 15-M und die Piraten sprachen sich jedoch für Innovationen aus. Bei PEGIDA überwiegt eine kulturpessimistische Grundeinstellung, die ich als Kern der Bewegung begreife. Kulturpessimisten glauben an einen ständigen Abstieg von einem guten oder idealen empfundenen Urzustand. Insbesondere der Fortschritt in allen Kulturbereichen wird pessimistisch gesehen. Dabei geht es nicht allein um den technischen, sondern insbesondere den damit immer einhergehen gesellschaftlichen Fortschritt. Anhand der folgenden vier Beispiele möchte ich diese Denkweise versuchen zu erklären:

  • Supranationale Demokratie und Staatswesen: Die Komplexität der föderalen und bundesdeutschen Staatsform mit  seinen Gremien, Prozessen und Gesetzen wird durch Einbindung in die EU noch einmal übertroffen. Wie Leopold Korr und Kurt Schumacher schon predigten, wünschen sich nicht wenige ein Europa der (überschaubaren) Regionen. Die Unabhängigkeitsbewegungen in Schottland, Baskenland und Flamen geben Beispiele dafür ab.
  • Pluralistische Gesellschaft: Eine Vielfalt an Kulturen, Sprachen, Religionen, politischen Gesinnungen, Genderisierung und nicht zuletzt an Lebensentwürfen gehört zu unserem Alltag. Wer damit zurecht kommen möchte, benötigt einen differenzierten Überblick über das gesellschaftliche Spektrum und vor allem Empathie für die Andersdenkenden. Die Fähigkeit zur Empathie ist in Anbetracht von Kriegen, Post-Kolonialismus und Umweltzerstörung zentral.
  • Globaler Wettbewerb: Unternehmen sehen sich einem globalen Wettbewerb konfrontiert und agieren ebenso global. Die Arbeitnehmerfreizügigkeit in Europa hat diesen Wettbewerb auch auf dem Arbeitsmarkt übertragen. Voraussetzung für diesen Wettbewerb sind die technischen Mittel zur Kommunikation und Mobilität.
  • Automatisierung/Digitalisierung: Die Automatisierung in der Produktion und die Digitalisierung im Dienstleistungssektor fordert Arbeitsplätze von weniger qualifiziertem Personal. Die Verdrängung des Menschen durch Maschinen verlangt den Betroffenen die Fähigkeit zur Beherrschung Maschinen ab. Nicht jeder ist dazu im Stande. Wer Technologie nicht beherrscht, wird von ihr mitbeherrscht (z.B. NSA, Datenschutz im Social Web, Fahrzeugnavigation, ect.). Problematisch ist dabei insbesondere die Geschwindigkeit der Vorgänge, namentlich die kurzen Innovations- und Produktzyklen, aber auch rasanten Abläufe wie im elektronischen Börsenhandel (vgl. Paul Virillo).

Die Überforderung mit dem wirtschaftlichen, technologischen und organisatorischen wie auch dem gesellschaftlichen Fortschritt wälzt PEGIDA insbesondere auf Asylbewerber ab. Asylsuchende sind in unserer Gesellschaft am schlechtesten gestellt. Sie werden schlecht finanziert, besitzen kaum Bewegungsfreiheit, haben kein Recht auf Arbeit und sind von der  demokratischen Teilhabe ausgeschlossen. Und sie sind in der Minderheit. Sie können sich zahlenmäßig ohne unsere Unterstützung nicht (politisch) wehren. Die eingangs genannten vier kulturpessimistischen Perspektiven finden sich mehr oder weniger versteckt in den Kommentaren und auf den Transparenten von PEGIDA wieder: Europa soll die Einwanderungspolitik neu regeln; die ethnische Herkunft soll im Strafrecht berücksichtigt werden; usw.

Ich denke es ist wichtig diesen Ausdruck von Überforderung ernst zu nehmen und von den Parolen zu abstrahieren. Es gibt in Deutschland bisweilen keine Partei, die sich gegen den Fortschritt stellt. Nicht einmal die Wachstumskritiker stellen sich gegen soziale oder technische Innovationen. Dies wäre auch eine unpassende Antwort die bestehenden Probleme weltweit (z.B. Millennium Entwicklungsziele, Kyoto-Ziele, ect.).

Die Glorifizierung des Gestrigen (Ostalgie/DDR) und das typisch deutsche “früher war alles besser” kocht übrigens nicht zum ersten mal hoch. Bereits Hitler knüpfte argumentativ an die Zeit vor dem 1. Weltkrieg an und schon während der Weberaufstände im 18. und 19. Jahrhundert gaben die arbeitslos gewordenen Weber den Maschinen und Fabrikanten die Schuld an ihrer (nicht unbedingt selbstverschuldeten) Misere. Es gibt sicher treffendere Beispiele aus der Geschichte, von denen wir hier in Dresden und Sachsen lernen können, wie ein überfordertes Volk zu einem bürgerlich liberaleren Kurs finden kann.

VVO Fahrplan abgreifen

Der Verkehrsverbund Oberelbe nutzt zur Fahrplanabfrage eine System namens EFA der Firma mentzDV. Um Fahrplandaten in maschinenlesbarer Form nutzen zu können, gibt es eine XML-Schnittstelle. Im Datenportal der Stadt Linz findet sich ein Dokument, in dem die Schnittstelle dokumentiert ist. Ein passendes, jedoch unkommentiertes Servlet plus Beispielanwendungen gibt es anderenorts.

Für den VVO sieht das dann z.B. so aus. Die Parameter für die URL http://efa.vvo-online.de:8080/dvb/static/XML_TRIP_REQUEST2 sind gar nicht schwer verstehen:

sessionID=0
requestID=0
language=de // Sprache, auch "en" möglich
itdDateDay=11 // Tag
itdDateMonth=03 // Monat
itdDateYear=14 // Jahr
itdTripDateTimeDepArr=dep // Ankunftszeit oder Abfahrtszeit
itdTimeHour=23 // Stunden
itdTimeMinute=51 // Minuten
place_origin=dresden // Ausgangsort
type_origin=stop // Art des Ausgangspunkts, hier eine Haltestelle
name_origin=tannenstr // Ausgangshaltestelle
place_destination=dresden // Zielort
type_destination=address // Art des Ziels, hier eine Adresse
name_destination=bautznerstr+33 // Zieladresse
limit=1 // Anzahl der Ergebnisse

Auch wenn die Daten nicht frei verwendet werden können, hilft es zumindest den Zugang zu haben. Weitere Tests stehen natürlich noch aus. Interessant wären Angaben zu Geo- und Echtzeitdaten. Vielleicht finden wir zum hands on session von OpenDataDresden am 14. März 2014 etwas Zeit zur genaueren Lektüre.

Nachtrag 1:
Die Dokumentation aus Linz ist leider nicht ganz vollständig. Beim Versuch die Geo-Koordinaten zu entschlüsseln bin ich auf ebensolche Dokumente der Städte Wien und Dublin gestoßen. Möchte man beispielsweise die nächstgelegenen Haltestelle von seinem aktuellen Standpunkt aus ermitteln, dann hilft folgende Anfrage:
http://efa.vvo-online.de:8080/dvb/static/XML_TRIP_REQUEST2?type_origin=coord&name_origin=13.751929:51.074259:WGS84
Entscheidend ist dabei nicht nur die Longitude und Latitude, sondern die Projektion (hier die von OSM und Google Maps präferierte: WGS84). Per default scheint die Dresdner EFA-Variante mit der Projektion NAV4 bzw. EPSG 32632 zu arbeiten. Die entsprechenden Koordinaten gibt auch die obige Fahrplanabfrage (TRIP_REQUEST) aus. Jetzt muss man nur noch herausfinden, wie man die Projektionen geschmeidig konvertiert.

Vortrag: Open Commons Region Dresden

Vortragsfolien: PDF (6,7 MB)

LaTeX, SVG, Screenshots: 20131013_umundu_commons.zip (10 MB)

Audioaufzeichnung: mitschnitt.mp3 (130 Minuten / 48 MB)

Folien als Einzelbilder:

Hier noch eine mehr oder weniger sortierte Linkliste, auch wenn diese Links wahrscheinlich anderswo schon in einer ähnlichen Zusammenstellung zu finden sind und ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann:

Lobby:

Wie’s gemacht wird:

Beispiele aus Deutschland:

Internationale Beispiele:

Open Commons Region Linz:

Beispiele aus Dresden:

Vortrag@Umundu’13: Open Commons Region Dresden – Wie erschließt man die digitalen Gemeingütern einer Stadt?

Die Allmende steht im Fokus des diesjährigen Umundu-Festivals. Dazu werde ich einen kleinen Beitrag über die digitale Allmende leisten und über den Nutzen regionaler Datenkreisläufe und Infrastrukturen referieren. Ich möchte dabei versuchen die globale Präsenz der digitalen Allmende auf kleine Regionen herunter zu brechen und die schlummernden Potentiale einer Open Commens Region für Dresden aufzeigen.

Titel: Open Commons Region Dresden – Wie erschließt man die digitalen Gemeingütern einer Stadt?

Termin: 13.10.2013, 16:00

Ort: Veränderbar, im Hinterhaus auf Görlitzer Str. 42 in 01099 Dresden

Abstract:

Neben der klassischen Allmende gibt es zahlreiche Beispiele der digitalen Allemende bzw. Wissensallmende, die im Zuge des Wandels zur Wissensgesellschaft Bedeutung erlangt haben. Das betrifft vor allem die Zugänge zu Information und zu essentiellen Kultur- und Wissensressourcen. Auf globaler Ebene verbindet man damit eine Reihe von sozio-technischen Konzepten (z.B. Open Source, Open Data, Open Educational Resources), Diensten (z.B. Freifunk, Open Streetmap, Stadtwikis) und Organisationen (z.B. Wikimedia Foundation, UNESCO, …).
Die Frage besteht nun, wie eine Umsetzung auf lokaler Ebene, etwa in einer Stadt wie Dresden aussehen könnte? Welchen Nutzen stiften digitale Gemeingüter den Bürgern einer Stadt?
Am Beispiel der österreichischen Stadt Linz soll dazu das Modell einer Open Commons Region vorgestellt und perspektivisch für Dresden aufgezeigt werden.

Dabei werde ich im Vortrag voraussichtlich folgende Fragestellungen thematisieren:

  • Was versteht man unter digitaler Allmende / Wissensallmende?
  • Gibt es eine Tragödie der digitalen Allmende?
  • Welche Rolle spielen digitale Gemeingüter in der Stadt des 21. Jahrhundert?
  • Welche Städte sind die Vorreiter in diesem Gebiet?
  • Was ist ein Open Commons Region?
  • Welchen Nutzen und welche Potentiale bieten sich für Bürger, Wirtschaft und Tourismus?
  • Warum ist der Aufbau einer Open Commons Regionen ein nachhaltiger Beitrag für die Stadtentwicklung?
  • Wie sieht der aktuelle Stand in Deutschland, Sachsen und Dresden dazu aus?
  • Welchen Beitrag können Stadt, Unternehmen, Vereine und Bürger dazu leisten?