EUROPEADA 2012

Durch die Couchsurfing-Gruppe “Oberlausitz – Upper Lusatia” erfuhr ich zufällig von der Fußballeuropameisterschaft der autochthonen, nationalen Minderheiten in Bautzen. Vom 16. bis 24. Juni spielen die Mannschaften in weltbekannten Spielstätten wie Panschwitz-Kuckau, Crostwitz oder Neschwitz, das Finale findet dann in Bautzen statt:

  • group A : Lusatian Sorbs (GER), German minority from Poland (POL), Carinthian Slovenes (AUT), Selection of the minorities from Estonia (EST)
  • group B : Roma from Hungary (HUN), Germans from Russia (RUS), Rhaeto-Romanians (SUI), Slovak minority from Hungary (HUN)
  • group C : Croat minority from Serbia (SRB), Western Trace Turks (GRE/GER), Ladins (ITA), North Frisians (GER)
  • group D : German-speaking minority of South Tyrol (ITA), Germans from Hungary (HUN), Karachay (RUS), German minority from Denmark (DEN)
  • group E : Danish minority from Germany (GER), Cimbrians (ITA), The Welsh (GBR), Occitans (FRA)

Mehr dazu: http://europeada2012.sorben.com/

Jelenia Gora – Ausflug in eine andere Wissenschaftskultur


Jelenia Gora, eine Kleinstadt im Südwesten Polen. Am Zusammenfluss von Bober und Zack gelegen, erheben sich ganz in der Nähe die noch schneebedeckten Gipfel des Riesengebirges.


Der Rynek (Marktplatz) mit seinen Lauben, Kaffees und den laufenden Theaterfestspielen.

Das Flair herbstlicher Gebäudesubstanz im Zusammenspiel mit einer lebendigen Innenstadt hat Charme, finde ich.

ACC – Young Scientist 2012


Zu Gast als Redner auf der diesjährigen Young Scientist Konferenz. Alljährlich veranstaltet das Academic Coordination Centre das Treffen für Promovierende und Absolventen der Universitäten in der Euro-Region-Neisse:

Meine Teilnahme hat sich gelohnt. Lohnenswert, wegen des Einblick in die Wissenschaftskulturen der vertretenden osteuropäischen Universitäten. Lohnenswert zu vor allem, um Kontakte zu knüpfen und fachliche Anknüpfungspunkte zu eruieren. Das ich trotz relativ kurzfristiger Beteiligung für meinen Vortrag im Technology-Track gleich mit dem ersten Preis ausgezeichnet werde, hätte ich nicht erwartet.

Zugegebenermaßen erschien mir der Tagungsablauf in Hinblick auf die genannten Möglichkeiten miteinander ins Gespräch zu kommen noch verbesserungswürdig. Das Zeitfenster von fünf Stunden ermöglichte nicht die nötigen Gelegenheiten, um mit mehreren Teilnehmern ins Gespräch zu kommen. Eine Ausweitung auf zwei Tage inklusive social events wäre eine Bereicherung. Gänzlich konträr zum westlichen Verständnis eines wissenschaftlichen Diskurses empfand ich den Ansatz der Null-Diskussionen. Die Vortragsfolge glich einer TV Sendung ohne Programmwahl. Dies war weder dem besseren Verständnis der Zuhörer, noch der Gewinnung von Hinweisen für den Referenten zuträglich. Der wissenschaftliche Dialog im realen Miteinander blieb damit hinter den Gegebenheiten der virtuellen Kommunikation per Skype, E-Mail und Blogs zurück. Die Veranstalter gelobten Besserung und  ließen einem durch ihre freundliche und herzliche Art alles vermeintlich negative andere vergessen. Gerade diese Herzlichkeit ist es,  um die wir unsere eigene Konferenzkultur bereichern könnten. Das ist freilich schwerer, als die Einführung eines Diskussionsslots.

Sachsen öffnet Grenzen, nur für kluge Köpfe

Markus Ulbig verkündet in einer handlichen Broschüre endlich die Grenzöffnung:

Lassen Sie uns heute gemeinsam beginnen, die Türen für kluge Köpfe aus aller Welt zu öffnen

Im Jahre 23 nach dem Mauerfall und sieben Jahre nach dem Schengenbeitritt von Polen und der Tschechischen Republik öffntet sich beim Staatsminster ein Türchen für die Schlauen von anderswo. Seit 1997 ist Sachsen für Ausländer uninteressant, die Zuwanderung ist Rückläufig. Jetzt hat das Staatsministerium für Inneres eine Strategie entwickelt, um Fachkräfte für unser Land zu gewinnen. Ja, jetzt, nachdem über zwei Dekaden Fachkräfte mangels Arbeit und niedriger Löhne das Weite gesucht haben. Jetzt, wo alle anderen Bundesländer unter dem gleichen Problem leiden, lohne der Brain-Drain.
Fachkräfte sind laut dieser Strategie (aka Gesetzesvorstoß für den Bundestag) mit Personen gleichzusetzen, die ein Einstiegsgehalt von 40.000 Euro (außerhalb Sachsens) jährlich beziehen. Also Ingenieure, keine Meister und auch keine Facharbeiter.

Sachsen strauchelt gerade damit, schlaue Köpfe im eigenen Land heranzuziehen. 8000 Lehrer fehlen bis 2020. Der Kultuminister ‘Dr’ Wöller warf das Handtuch und König Ministerpräsident Stanislaw Tillich wird durch den Ministerialbeamten a.D. Harald Noeke für seine “inhaltliche Leere” und “inkompetenten Mitarbeitern” öffentlich vorgeführt. Mit Spannung darf man Noeskes Buchvorstellung “Regieren in Sachsen” am Samstag in der Galerie Margareta (Basteistraße 3, Dresden, 16:00) erwarten.

Siehe/höre: MDR

Ein erster Schritt ist die Schaffung einer Willkommenskultur. Per Fußmatte:

Trinken für eine gute Sache

Soziales Unternehmertum, oder auf neusprech Social Enterpreneurship, ist ein großes Wort, denn hinter dem Begriff steht die Symbiose von nachhaltigem Wirtschaften und der Milderung sozialer bzw. gesellschaftlicher Probleme. In Dresden machte sich kürzlich ein innovativer Kleinunternehmer daran, das freie Radio als gesellschaftspolitische Instanz durch den Verkauf von Wein zu erhalten.

Freunde des ethisch korrekten Weingenusses dürfen sich am Solidaritätswein erfreuen. Bio war gestern und wird heute durch die soziale Komponente ergänzt. Mit jeder verkauften Flasche Weiß- oder Rotwein gehen 50 Cent an den freien Radiosender ColoRadio. In Sachsen haben es die freien Radiosender besonders schwer. Einerseits verzichten sie (unfreiwllig) auf Werbung und meiden es, mit den öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern in Konkurrenz zu treten, und anderseits verlangt ihnen der Freistaat jährlich 12.000 Euro für die Sendelizenzen ab. Ein Teil der Einnahmen des Solidaritätsweins fließen direkt in den Topf für die Zahlung der Sendelizenz.

Da ich selbst ein paar Jahre eine Sendung im freien Radio in Ulm (freeFM) unterhielt, möchte ich auch hier in Sachsen dererlei Formate und Sender unterstützen. Dank des Solidaritätswein wird eine solche Unterstützung zum Vergnügen. Ein bisschen Arbeit war’s mir dann doch wert, dem Solidaritätswein zumindest zu einem kleinen Web-Shop zu verhelfen.

Modellprojekt: Zittau nimmt 2000 asylsuchende Familien auf

[Fiktion] Ein beschauliches Städtchen im Süden der Oberlausitz beweist großen Mut und begegnet den demographischen Problem der Überalterung und der wenigen Geburten mit einer traditionellen Lösung. 2000 Familen, die wegen ihres Glaubens aus ihrer Heimat in Tunesien, Irak, Ägypten und Palästina fliehen mussten bot die Stadt Zittau vor gut zwei Jahren Asyl und ein neues Zuhause.
Diese ungewöhnliche Idee geht auf die Tra­di­tion des Grafen Nikolaus von Zinzendorf zurück, der im 18. Jahrhundert mehrfach Glaubensflüchlingen aus Böhmen, Mähren und Schlesien auf seinem Grund und Boden Siedlungsraum gewährte. Die Stadt Herrnhut sowie einige Siedlungen in Berthelsdorf zeugen heute noch von der Mildtätigkeit des Grafen. Aber auch andere Städte schlugen in jüngerer Vergangenheit ähnliche Wege ein. In der spa­ni­schen Stadt Agua­viva siedelte man gezielt Ar­gen­ti­nier und Ru­mä­nen an.
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CCC fordert Friedrichs Rücktritt

Auf dem heutigen Datenspuren-Kongress in Dresden referierten Constanze Kurz und Frank Rieger vom Chaos Computer Club aus aktuellem Anlass über den Bundestrojaner. Im Mittelpunkt der Ausführungen standen neben technischer Details des Trojaners vor allem die lapidaren Beschwichtigungen der Vorwürfe durch Bundesinnenminister Friedrich. Die Liste der Vorwürfe war so lang, dass Friedrichs Rücktritt die persönliche Konsequenzen ziehen sollte. Rücktritt lautete deshalb die Forderung des CCC, der ich mich in Anbetracht der argwöhnischen Verlautbarungen des Bundesministers in der heutigen Ausgabe der FAZ anschließe.
Ausführliches dazu schreiben die Görlitzer Piraten auf ihrem Blog.