Einweihung der Denkmalanlage “Stelen der Erinnerung” auf dem Jüdischen Friedhof zu Görlitz

Vor fünf Jahren hatte ich die fehlenden Namenszeichen auf dem Görlitzer Jüdischen Friedhofs hier angemahnt und damit einen Stein ins Rollen gebracht. Die Friedhofsverwaltung der Stadt Görlitz, insbesondere Frau E. Mühle, hatte sich der Sache angenommen und viele Unterstützer für die Schaffung einer würdigen Denkmalanlage gewonnen und mit viel Einsatz die Schaffung eines neuen Denkmals koordiniert.
Am 1. September 2015 um 16:00 wird dieses Denkmal auf dem Jüdischen Friedhof eingeweiht. Grußworte und Ansprachen von Stanislaw Tillich, Dr. Nora Goldenbogen von der Jüdischen Gemeinde Sachsen, OB Siegfried Deinege und dem Überlebenden Monik Mlynarski geben der Einweihungsfeier einen würdigen Rahmen. Ich persönlich freue mich auf dieses Ereignis.

Auf ein Wort zur Namensgebung:
Stele bedeute so viel wie Grabstein, was angesichts der auf dem Jüdischen Friedhof noch bestehenden MassenSammelgräber der KZ-Gefangenen eine treffende Bezeichnung ist. “Stelen der Erinnerung” gibt es u.a. in Offenbach/Main (Synagoge), Beelen (Friedhof) und Geltow (gefallene Bundeswehrsoldaten).

Using gedit to commit and push to GitHub by a simple keyboard shortcut

Gedit is a very basic but sufficient text editor for many purposes. Following the best practice to commit early and often can be cumbersome since one have to switch to the terminal in order to add file, commit changes, and push everything to the remote repository. To easy this process commiting should be as easy as saving a file.

By the help of the gedit plugin “External Tool” we can manage with a few lines of code. Since we need to specify changes together with every commit zenity gives us the chance to enter some text before commiting the code.
#!/bin/sh
git add .
inputStr=$(zenity --entry --title="Commit Message" --text="Enter a commit message" --entry-text "minor updates")
git commit -m "$inputStr"
git push origin master

If you put this snipped as an application into the External Tool plugin you can call the script by a simple keyboard command, e.g. str + g

The External Tool plugin making it easy to commit and push with gedit

Now you can call the script even from files that are nested inside your repository folders.

Theresienstadt Explained beim Neisse Filmfestival

Am Freitag, dem 70. Jahrestag der Befreiung, hatten Armin und ich die Ehre unser Projekt oder besser den Film beim Neiße Filmfestival vorzustellen. Im Vergleich zu den übrigen Streifen konfrontierten wir die Zuschauer mit einer Mischung aus Filmvorführung und Vortrag. Armin gab eine Einführung in die historischen Hintergründe und stellte auch regionale Bezüge zu Zittau her. Anschließend zeigten wir den Film und pausierten an einigen Stellen, um auf besonders dreiste Inszenierungen, Übertreibung, Täuschungen sowie ausgeblendete Aspekte des Lebens im KZ Theresienstadt einzugehen. Die Resonanz war, so weit mir das zuteil wurde, sehr positiv. Es war uns gelungen die 48 Gäste, darunter eine Schulklasse, in die Diskussion zur kritischen Betrachtung des Films einzubeziehen.
Abgesehen davon erhielten wir einige Impulse zur Weiterentwicklung unseres didaktischen Konzepts sowie für die technologische Unterstützung von Film-Präsentation für Gruppen. Letzteres bezeichne ich als Guided Video Presentation. Der Vortragende steuert dabei die Anwendung mit Hilfe eine Presenters, der über vier bis sechs Tasten verfügt. Die Tasten dienen zur Navigation innerhalb der Film-Szenen sowie zur Anpassung der Wiedergabegeschwindigkeit. Zusätzlich lassen sich an definierten Stellen Hinweise, Hervorhebungen oder zusätzliche Medien einblenden. Zu diesem Thema werde ich demnächst einen gesonderten Beitrag schreiben.

Stand der Anwendung

Das User Interface hat ein Redesign erfahren und ist nun responsive, d.h. es passt sich der Größe des Bildschrims an. Außerdem gibt es einen Vollbildmodus.
Einige Biographien, wie die von Rudolf Saudek, haben wir bereits eingebunden. Ausgewählte Personen sind innerhalb des Videos hervorgehoben. Für sie können die kurzen biografischen Texte bei Bedarf aufgerufen werden.
Einen Teil der interaktiven Anwendung bildet die Gegenüberstellung der im Film dargestellten Szenen mit den heutigen Orten in Terezin. Unser Anliegen ist dabei, Verknüpfungen zwischen Film und dem Besuch der Gedenkstätte zu fördern. Ergänzt werden soll das noch durch eine interaktive Karte.

Gegenüberstellung von Szenen

Haus

Gärten der SS

Vor der Dresdner Kasserne

Fehler im Film

Ein filmtechnischer Fehler in der Szene des Fußballspiels, als die Menschen nach der Arbeit durch das Tor der Dresdner Kasserne laufen. Recht deutlich sieht man, wie ein Kameramann auf einer Leiter steht und die vorbeiziehenden Menschen filmt. Abgesehen von diesem technischen Fehler gibt es noch andere, die dem Idyll widersprechen. Dazu aber später mehr.

»Theresienstadt-Film« beim Neiße Filmfestival

Zusammen mit Armin Pietsch (Hillersche Villa Zittau) haben ich die Ehre den Theresienstadt-Film auf dem Neiße Filmfestival zeigen zu können. Der Film wird in der Reihe von Filmen zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus gezeigt. Wir werden es nicht bei der Aufführung belassen, sondern die Entstehung des Films erläutern, exemplarische Szenen kommentieren und zur Diskussion aufrufen.
Eingeladen sind im Besonderen Schulklassen.

Termin: 8. Mai 2015, 13:00, Hillersche Villa Zittau

Die neuerlich aufgetauchten Fragmente des NS-Propagandafilms über das Leben im Konzentrationslager Theresienstadt ist für die Geschichtsdidaktik in vielfacher Hinsicht ein wertvolles Zeitdokument. Erstens lassen sich anhand der Szenen die Orte im Lager identifizieren. Zweitens sind in dem Film eine ganze Reihe berühmter jüdischer Wissenschaftler, Künstler und andere Persönlichkeiten zu sehen. Drittens kann man anhand des Dokuments die zahlreichen Propagandalügen und Täuschungen des für das Ausland bestimmten Films aufdecken. Bisherige historische Abhandlungen waren, isoliert vom eigentlichen Gegenstand des Filmes, als Text verfasst und damit weder in technisch-gestalterischer, noch in mediendidaktischer Hinsicht effektiv. Ziel des Projektes ist neben der medienadäquaten Aufbereitung die Konzeption geeigneter Kooperationskripts, um gemeinschaftliche Lernsituationen herzustellen.

Abstract
Die Idee, einen Propagandafilm über den Alltag im „Ghetto Theresienstadt“ zu drehen, geht auf den Leiter des „Zentralamts zur Regelung der Judenfrage in Böhmen und Mähren“, SS-Sturmbannführer Hans Günther, zurück. Auch die Herstellung des Films war ein reines SS-Projekt ohne Beteiligung des Reichspropagandaministeriums. Um Theresienstadt in einen geeigneten Schauplatz für einen beschönigenden Propagandafilm umzugestalten, wurde Ende 1943 die so genannte „Stadtverschönerung“ gestartet. Nach und nach verwandelte sich das Konzentrationslager in ein potemkinsches Dorf mit gefälligem Stadtbild. Einrichtungen wie Kaffeehaus, Poststelle, Bank, Bibliothek, Krankenhaus, öffentliches Bad, Kinderspielplatz und Parkanlagen sollten den Anschein einer normalen jüdischen Gemeinde erwecken, deren Einwohner ein angenehmes und sorgenfreies Leben führten.
Der Theresienstadt-Propagandafilm ist nur in fragmentarischer Form erhalten geblieben und wurde nach Kriegsende zunächst unter dem vermeintlichen Titel „Der Führer schenkt den Juden eine Stadt“ bekannt. Dieser Titel ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eine geistige Schöpfung einiger Häftlinge gewesen, der bereits während der Dreharbeiten im Lager rasch verbreitet wurde und den zynischen Absichten des Films mit beißender Ironie und schwarzem Humors begegnet. Selbst die wissenschaftliche Literatur zitierte diesen Titel bis in die späten 80er Jahre des 20. Jahrhunderts. Erst das Auffinden einiger Kader aus der Titelsequenz im Yad Vashem und die Forschungen des holländischen Historikers Karel Margry haben den authentischen Titel eindeutig belegen können: THERESIENSTADT. EIN DOKUMENTARFILM AUS DEM JÜDISCHEN SIEDLUNGSGEBIET.

Worin liegt nun die Einzigartigkeit dieses Filmdokuments? Wie bereits festgestellt, ist die weitgehende Auflösung des nationalsozialistischen Feindbild-Antagonismus „deutscher Herrenmensch versus jüdischer Untermensch“, also die ausnahmslos positive Darstellung des jüdischen Alltagslebens, in einem nationalsozialistischen Propagandafilm sehr ungewöhnlich und man kann annehmen, dass ein regulärer Kinoeinsatz zu einiger Verwirrung geführt hätte. In krassem Gegensatz dazu steht etwa der 1942 im Warschauer Ghetto gedrehte Propagandafilm „Ghetto“15.


Die Projektdurchführung erfolgte teilweise im Rahmen des E-Learning Clusters von eScience Sachsen (Projekt „KoviLern“), gefördert durch den Europäischen Sozialfond und den Freistaat Sachsen. Die Reproduktion des Films beim Bundesarchiv wurde durch die Crowd bei StartNext finanziert.

Hypervideo: Kubikfoto des Braunkohleabbaus in der Lausitz

Greenpeace engagiert sich seit geraumer Zeit gegen die Erschließung weiterer Braunkohletagebaue in der sächsischen und brandenburgischen Lausitz. Ein Ausdruck dieses Engagement zeigt sich in einer sehr ästethischen Kampagne braunkohle.info.
Umgesetzt wurde diese von einer Bremer Agentur namens Kubikfoto. Das gleichnamige Produkt verknüpft Fotos und kurze Videos zu einem interaktiven Storyspace. Nach dem Prinzip Detail on Demand kann der Anwender die Bilder oder Videos per Klick vertiefen und immer neue kurze Geschichten, Berichte, Fotoalben, Panoramabilder usw. betrachten. Man könnte auch sagen, dass Kubikfoto das Konzept von Prezi mit Hilfe von Videos umsetzt, wobei es Hypervideos dieser Art schon seit den 1970er Jahren gibt. Angereichert sind auch kleine Spiele, in denen Benutzerinteraktionen, wie das Ab- und Aufhängen eines Bildes, die Wiedergabe von Medien auslösen.

Sehr beeindruckend sind dabei die Übergänge zwischen den Szenen. In einer Mischung aus Stop Motion und Motion Blur verschwimmt der Weg zwischen zwei Drehorten in einem kontinuierlichen Fluss. Jenseits von Forschungprototypen habe ich auch eine Zeitleistensteuerung innerhalb des Videos noch nicht gesehen. Während die kurzen Clips gänzlich ohne Zeitleiste auskommen, kann man in einigen Filmen ein Scrubber im Videobild hin und her schieben, um die Abspielposition zu variieren.
Bemerkenswert finde ich auch Möglichkeit innerhalb des Betrachtungsfensters das darin befindliche Video oder Bild per Maus zu verschieben. Dadurch wirkt es, als könne man sich in einer Szenerie selbst umsehen.

Zusammengefasst erachte ich Kubikfoto als eine der bemerkenswertesten Hypervideo-Realisationen, die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Trotzdem der Produktionsaufwand in den Kubik-Studios offenbar sehr hoch ist und das zur Umsetzung notwendige Werkzeug das Kapital der Agentur darstellt, wäre eine stärkere Interaktion mit den Nutzer wünschenswert. In den USA hätte man für dieses Tool sicher genug Risikokapital auftreiben können, um eine Kubik-Community oder ein Kubik-Portal zu entwickeln. Warum verstecken sich die Deutschen immer hinter ihren kleinteiligen Lösungen, anstatt sie groß raus zubringen? Ich sehe hier auch sehr viel Potential im Bereich der Gamification, die über die halbherzigen YouTube Games hinausgehen. Ich würde jedenfalls gern ein paar der UI Konzepte aufgreifen und im Kontext des Lernens mit Videos umsetzen.

Geo Search Tool: Lokale Suche mit YouTube

Wenn sich die Welt mal wieder schneller dreht als die Medien darüber berichten können, kann eine ortsbezogene Suche Einsichten verschaffen.
YouTube hat auf Grundlage seiner aktuellen API nun eine Web-Anwendung namens Geo Search Local entwickelt, mit der die jüngsten Uploads in Abhängigkeit von Geo-Koordinaten oder Ortsnamen angezeigt werden. Die Suche kann durch Suchbegriffe, den Einzugsradius von 1-1000 km und Zeiträumen zwischen einer Stunde und einem Jahr eingegrenzt werden. In die Suche einbeszogen werden können jedoch nur Videos, die mit Ortsangaben/Geodaten getagt sind.

Derzeit kann man sich die zum Beispiel Videos von den Kampfhandlungen in der Ostukraine suchen. Aber auch die regionale Suche in sehr ländlichen Regionen hat seinen Charme.

Der Quellcode ist bei gitHub zu finden.

Geo Search Local