Als Kreidezeit bezeichnet man gern den Zeitabschnitt, der durch neue Lerntechnologien sein Ende gefunden haben soll. Dabei vergisst man schnell, dass die geologische Epoche der Kreidezeit gut 80 Mio Jahre andauerte und die Kreidezeit in Lehre auch nicht so schnell abläuft, wie xPads, Smartboards und E-Kreide es vermuten lassen.
In koreanischen Lernvideos (siehe auch seemile) hat die Kreide jedenfalls den Stellenwert, wie die Zeichnungen in Kahns Videos. Zusätzlich werden jedoch die PowerPoint-Folien auf die dunkelgrüne Tafel projiziert und per Kreide ergänzt. Praktisch lässt sich dies leicht mit weißer Schrift und schwarzen Hintergrund in den Folien umsetzen. Der Vorteil besteht ganz klar in der Kombination aus Sprecherbild, Tafelanschrieb und multimedialen Elementen per Projektion. Kameraschwenks sind überflüssig, da das Terrain klar durch die Tafel definiert ist.
Die Kritik, die Thomas Ottmann in seiner Keynote auf der diesjährigen DeLFI äußerte bleibt deshalb bestehen: In der Postproduktion kann ich keine Fehler korrigieren und auch keine Objekte wie Kreidezeichnungen extrahieren.