Hypervideo: Kubikfoto des Braunkohleabbaus in der Lausitz

Greenpeace engagiert sich seit geraumer Zeit gegen die Erschließung weiterer Braunkohletagebaue in der sächsischen und brandenburgischen Lausitz. Ein Ausdruck dieses Engagement zeigt sich in einer sehr ästethischen Kampagne braunkohle.info.
Umgesetzt wurde diese von einer Bremer Agentur namens Kubikfoto. Das gleichnamige Produkt verknüpft Fotos und kurze Videos zu einem interaktiven Storyspace. Nach dem Prinzip Detail on Demand kann der Anwender die Bilder oder Videos per Klick vertiefen und immer neue kurze Geschichten, Berichte, Fotoalben, Panoramabilder usw. betrachten. Man könnte auch sagen, dass Kubikfoto das Konzept von Prezi mit Hilfe von Videos umsetzt, wobei es Hypervideos dieser Art schon seit den 1970er Jahren gibt. Angereichert sind auch kleine Spiele, in denen Benutzerinteraktionen, wie das Ab- und Aufhängen eines Bildes, die Wiedergabe von Medien auslösen.

Sehr beeindruckend sind dabei die Übergänge zwischen den Szenen. In einer Mischung aus Stop Motion und Motion Blur verschwimmt der Weg zwischen zwei Drehorten in einem kontinuierlichen Fluss. Jenseits von Forschungprototypen habe ich auch eine Zeitleistensteuerung innerhalb des Videos noch nicht gesehen. Während die kurzen Clips gänzlich ohne Zeitleiste auskommen, kann man in einigen Filmen ein Scrubber im Videobild hin und her schieben, um die Abspielposition zu variieren.
Bemerkenswert finde ich auch Möglichkeit innerhalb des Betrachtungsfensters das darin befindliche Video oder Bild per Maus zu verschieben. Dadurch wirkt es, als könne man sich in einer Szenerie selbst umsehen.

Zusammengefasst erachte ich Kubikfoto als eine der bemerkenswertesten Hypervideo-Realisationen, die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Trotzdem der Produktionsaufwand in den Kubik-Studios offenbar sehr hoch ist und das zur Umsetzung notwendige Werkzeug das Kapital der Agentur darstellt, wäre eine stärkere Interaktion mit den Nutzer wünschenswert. In den USA hätte man für dieses Tool sicher genug Risikokapital auftreiben können, um eine Kubik-Community oder ein Kubik-Portal zu entwickeln. Warum verstecken sich die Deutschen immer hinter ihren kleinteiligen Lösungen, anstatt sie groß raus zubringen? Ich sehe hier auch sehr viel Potential im Bereich der Gamification, die über die halbherzigen YouTube Games hinausgehen. Ich würde jedenfalls gern ein paar der UI Konzepte aufgreifen und im Kontext des Lernens mit Videos umsetzen.

Final submission of 9 interaction design patterns for video learning environments

Yesterday I finished my 10 month work on two papers for the European Conference of Patern Languages of Programs 2014, held at Irsee Monastry/Bavaria. When submitting conference papers the number of externally triggered revisions of your paper is lower or equal then two. Once the reviewer provides a feedback you can incorporate it in your paper. Seldom the editor needs to advice you to fulfil the authors guidelines.
At EuroPLoP you get guided by a shepherd that provides you feedback on four to five iterations before submitting the paper for the conference. That means hard work on the text.
But it comes even better when you get the chance to hear others discussing our paper in one of the writers workshops at the conference. Any defence of the authors points of view or background considerations is prevented in order to obtain the message that other readers obtain from your written work.

Maybe more interesting is the resulting content of the two papers I’ve submitted.

Interaction design patterns for interactive video players in video-based learning environments

This paper is about interaction design patterns that describe common solutions of reoccurring problems in the design and development of video-based learning environments. The patterns are organized in two layers. The first layer incorporates the micro interactivity in the video player itself. Any manipulation that effects the presentation within the video or intervening its playback is part of the micro-level of interactivity. Currently, 17 patterns have been identified for that layer. Five of them will be object of that article: Annotated Timeline, Classified Marks, Playback Speed, User Traces, and Visual Summary.
The second layer of the pattern language consists of 12 patterns that describe interactivity on a macro-level. Macro interactivity comprises all manipulations concerning one or more videos as a whole. That does not include the playback but the organisation and structure of the video learning environment.

Interaction design patterns for design and development of video learning environments

This paper is about interaction design patterns that describe common solutions of reoccurring problems in the design and development of video-based learning environments. The patterns are organized in two layers. The first layer incorporates the micro interactivity in the video player itself. Any manipulation that effects the presentation within the video or intervening its playback is part of the micro-level of interactivity. Currently, 17 patterns have been identified for that layer. Five of them will be object of that article: Annotated Timeline, Classified Marks, Playback Speed, User Traces, and Visual Summary.
The second layer of the pattern language consists of 12 patterns that describe interactivity on a macro-level. Macro interactivity comprises all manipulations concerning one or more videos as a whole. That does not include the playback but the organisation and structure of the video learning environment.

Vortrag WEL’14: Aufgabentypen und Einsatzszenarien für ein E-Assessment in Lernvideos

Am Donnerstag fand in Görlitz zum 12. mal der Workshop on E-Learning statt. Ich hatte die Ehre die Session zum Thema E-Assessment zusammen mit Prof. H.-J. Kretschmar zu moderieren und darin selbst einen Vortrag zu halten. Der Inhalt des Vortrags ist im Tagungsband nachzulesen.

Aufgabentypen und Einsatzszenarien für ein E-Assessment in Lernvideos Unter der Berücksichtigung der Multimedialität sowie der zeitlichen Dimension von Lernvideos lassen sich herkömmlichen Aufgabentypen wie Multiple Choice, Lückentext, Zuordnungs- und
Reihenfolgeaufgaben in einer neuen Art und Weise in Videos integrieren. In diesem Beitrag stellen wir einen konzeptionellen Rahmen für die zeitliche und räumliche Anordnung von Aufgabentypen im videobasierten Assessments vor. Wir verfolgen damit das Ziel, ausgewählte Aufgabentypen in Verbindung mit CSCL-Scripts im Rahmen der E-Tutorenqualifikation der TU Dresden einzusetzen und ihren Nutzen sowie ihre Akzeptanz zu untersuchen.

Zitation: Seidel, N., & Jödicke, C. (2014). Aufgabentypen und Einsatzszenarien für ein E-Assessment in Lernvideos. In K. Herring & J. Kawalek (Hrsg.), WEL`14 – Workshop on eLearning, S.83-92. Görlitz.

Vortragsfolien:

Terezin 2014 – reviewed

Since a few days we are back home from the conference Films from Ghettos and Camps: Propaganda – Clandestine Messages – Historical Source that was held at the Terezin Memorial Estate in Czech Republic. Thanks to Natascha Drubek who organized the event we got the great opportunity to introduce our project “Thereseienstadt explained” to the international audience of historians, film scholars, and people from different archives. Last but not least we could met Karel Margry – the most proven expert of the film that we augmenting to a learning resource. For us it became clear that we will need some further financial support in order to assess the content quality of our productions as well as to translate the content for a broad audience. Therefore “Theresienstadt explained” will be resided as a regular research project at the International Institute in Zittau of Dresden University of Technology.

The hand-out that we gave out at the conference.

theresienstadt explained beim Willkommens- und Abschiedsseminar in Dresden vorgestellt

Es ist nun schon gut sechs Monate her, dass uns die crowd bei der Digitalisierung des NS-Propagandafilms »Theresienstadt – Eine Dokumentation aus dem Jüdischen Siedlungsgebiet« unterstützt hat. Seit dem habe ich zwei größenen Schüben die Inhalte und Umgebung für ein Lernumgebung entwickelt, die ich just am Sonnabend zum zweiten mal zur Diskussion stellte.

Beim diesjährigen Willkommens- und Abschiedsseminar trafen sich die derzeitigen und neuen Freiwilligen der Aktion Sühnezeichen Friedensdienst sowie die Freiwilligen vom Österreichischen Gedenkdienst in Dresden. Der Ort war gut gewählt, Read More

startnext: Terezin explained

Der NS-Propagandafilm „Theresienstadt: Eine Dokumentation aus dem jüdischen Siedlungsgebiet“(1944) ist das einzige erhaltene filmische Dokument aus einem Konzentrationslager. Wir, d.h. Armin von der Hillerschen Villa (Zittau) und ich (eScience Sachsen / Medienzentrum, TU Dresden) haben uns zum Ziel gesetzt diesen Film für den Einsatz als Lernmedium zu kommentieren und historisch einzuordnen. Durch eine Anreicherung mit geographischen und biografischen Informationen möchten wir eine tiefgründigere Auseinandersetzung mit dem Film ermöglichen und dabei die propagandistischen Wesensmerkmale kennzeichnen.

Die Mittel für die Aufbereitung des Films sind gesichert. Auf der crowdfunding Plattform startnext suchen wir seit heute nach Unterstützern, die uns helfen die Digitalisierung beim Bundesarchiv und damit die Grundlage des Projekts zu finanzieren: http://www.startnext.de/de/theresienstadt-explained