Jelenia Gora – Ausflug in eine andere Wissenschaftskultur


Jelenia Gora, eine Kleinstadt im Südwesten Polen. Am Zusammenfluss von Bober und Zack gelegen, erheben sich ganz in der Nähe die noch schneebedeckten Gipfel des Riesengebirges.


Der Rynek (Marktplatz) mit seinen Lauben, Kaffees und den laufenden Theaterfestspielen.

Das Flair herbstlicher Gebäudesubstanz im Zusammenspiel mit einer lebendigen Innenstadt hat Charme, finde ich.

ACC – Young Scientist 2012


Zu Gast als Redner auf der diesjährigen Young Scientist Konferenz. Alljährlich veranstaltet das Academic Coordination Centre das Treffen für Promovierende und Absolventen der Universitäten in der Euro-Region-Neisse:

Meine Teilnahme hat sich gelohnt. Lohnenswert, wegen des Einblick in die Wissenschaftskulturen der vertretenden osteuropäischen Universitäten. Lohnenswert zu vor allem, um Kontakte zu knüpfen und fachliche Anknüpfungspunkte zu eruieren. Das ich trotz relativ kurzfristiger Beteiligung für meinen Vortrag im Technology-Track gleich mit dem ersten Preis ausgezeichnet werde, hätte ich nicht erwartet.

Zugegebenermaßen erschien mir der Tagungsablauf in Hinblick auf die genannten Möglichkeiten miteinander ins Gespräch zu kommen noch verbesserungswürdig. Das Zeitfenster von fünf Stunden ermöglichte nicht die nötigen Gelegenheiten, um mit mehreren Teilnehmern ins Gespräch zu kommen. Eine Ausweitung auf zwei Tage inklusive social events wäre eine Bereicherung. Gänzlich konträr zum westlichen Verständnis eines wissenschaftlichen Diskurses empfand ich den Ansatz der Null-Diskussionen. Die Vortragsfolge glich einer TV Sendung ohne Programmwahl. Dies war weder dem besseren Verständnis der Zuhörer, noch der Gewinnung von Hinweisen für den Referenten zuträglich. Der wissenschaftliche Dialog im realen Miteinander blieb damit hinter den Gegebenheiten der virtuellen Kommunikation per Skype, E-Mail und Blogs zurück. Die Veranstalter gelobten Besserung und  ließen einem durch ihre freundliche und herzliche Art alles vermeintlich negative andere vergessen. Gerade diese Herzlichkeit ist es,  um die wir unsere eigene Konferenzkultur bereichern könnten. Das ist freilich schwerer, als die Einführung eines Diskussionsslots.

Artikel: Aus Weizen wurde Roggen: Lyssenkos pseudowissenschaftliche Experimente in der stalinistischen Sowjetunion

Am IHI Zittau durchlaufen Doktoranden auf dem Wege zur Promotion ein fachunabhängiges Studium. Ein Teil davon bilden Seminare zur Wissenschaftstheorie unter Anleitung des Wirtschaftsethikers und IHI Rektors Prof. Dr. Albert Löhr.
Gegenstand des diesemestrigen Seminars war der Betrug in der Wissenschaft. Mein Beitrag thematisierte den sowjetischen Agronomom Trofim D. Lyssenko.

Abstract:
Trofim Denisovich Lyssenko war ein sowjetischer Biologe und Agronom, der unter Stalin und Chruschtschow großen Einfluss auf die wissenschaftliche und praktische Gestaltung der Agrarwissenschaften und Biologie erlangte. Als führendes Mitglied der Lenin-Akademie der Wissenschaften machte er die nach ihm benannten, stark ideologisierten Lehren der Pflanzenzucht zur Staatsdoktrin, die überall im Land angewandt werden musste. Erst kurz vor Stalins Tod regte sich verhaltene Kritik gegen die methodisch fragwürdigen Erkenntnisse und teils verheerenden Fehlentwicklungen der landwirtschaftlichen Produktion.

Der vollständige Beitrag als PDF (6 Seiten).