Arbeitskreis Learning Analytics in der Fachgruppe E-Learning legt los!

Zur DeLFI 2013 an der Universität Bremen gegründet und durch einen großartigen Workshop flankiert fiel heute der Startschuß für den Arbeitskreis Learning Analytics. Der Horizont Report für 2014 wähnt die Anwendung von Analysemethoden in Lernkontexten ja bereits in greifbarer Nähe. Ich persönlich bin da eher skeptisch, zumindest was Sachsen anbelangt. Die Daten, die man durch die BPS Gmbh zur Nutzung des sachsenweit eingesetzen Lernmanagementsystem OPAL erhält sind unbrauchbar.

Bis zum nächsten Workshop bei der DeLFI 2014 in Freiburg werden nun Anworten zu kurz- und längerfristigen Herausforderungen, spezifischen Fragestellungen / Projekten / Ergebnissen sowie Werkzeugen erbeten.

Mich persönlich interessieren die Methoden seit dem ich Feldstudien zu videobasierten CSCL-Scripts durchführe und aus den Datenbergen schlau werden möchte. Mangels Literatur und Software muss man sich da bislang eine Menge selber entwickeln. Das fängt beim Logdatenformat an, geht über die Auswertungsalgorithmen und -methoden je Videoplayer, bis hin zu aussagekräftigen Visualisierungen.

Mehr dazu werde ich im Workshop »Praktischer/praktizierter Audio- und Videoeinsatz in der Lehre« zur Pre-Conference der GML in Berlin vorstellen (13. März 2014) und beim Symposium VIDEO am 24. April in Graz erläutern.

ICWRER e-learning session program

In about 40 hours ICWRER will open and only five days later our session about progressive e-learning concepts begins. The session is split in two parts. In the first part Claudia Bremer, Heribert Nacken and Claudio Caponi will focus the topic from different perspectives. In the second part a hands-on demo session takes place. Introduced by a so called madness exhibitors will show their e-learning applications and digital learning resources.

Talks on progressive e-learning concepts

08:30 am
New Media in Education: about eLearning, open educational resources and MOOCs
Author: Claudia Bremer | Goethe-University Frankfurt/Main | Frankfurt/Main | DE

09:00 am
Blended Learning and the way to Lifelong Learning
Author: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Heribert Nacken | RWTH Aachen | Aachen | DE

09:30 am
E-learning for staff of operational Hydrological Services: making it happen in the real world
Author: Claudio Caponi | World Meteorological Organization | Geneva | CH

[10:15 – 10:45 Break]

10:45 am – 12:00 am

Presentation of existing e-learning solutions for water and environmental dynamics

Moderator: Niels Seidel | Dresden University of Technology | Zittau | DE

„E-learning for staff of operational Hydrological Services“
Claudio Caponi | World Meteorological Organization | Geneva | CH

„Interactive hydrological modeling using GeoGebra worksheets“
Andy Philipp | University of Technology Dresden | Dresden | DE

„The FLOODmaster Study Program“
Marco Leidel | University of Technology Dresden | Tharandt | DE

„IWRM Education: A Hypervideo Lecture Series“
Niels Seidel | University of Technology Dresden | Zittau | DE

[Several applications]
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Heribert Nacken | RWTH Aachen | Aachen | DE

ICWRER session about progressive e-learning concepts for water and environment dynamics

At ICWRER I am going to convene my first conference session. Right now I finished the abstract to publish it with the program:

Knowledge-intensive disciplines represented at this conference  are often faced with the challenging task to transfer comprehensive and complex knowledge and competencies. One important possibility to support that task refers to the application of electronic media and ICT in education. For that instructional methods need to be applied and developed that go beyond information delivery but compromise collaborative and self-regulated learning. Furthermore courses are often not just dedicated to single audiences in a university course or institution, but widened to international participants, especially in developing countries.
In this session we are going to discuss the latest developments in e-learning concerning Open Educational Resources (OER), Massive Open Online Courses (MOOCs) and other new learning approaches suitable to complement classical ways of conveying knowledge. The session speakers are scholars involved in research and implementation of blended and distance learning courses.

 

Location: Koblenz

Date: 7th of June 2013

Chair: Niels Seidel

 

9:00 am
New Media in Education: eLearning, open educational resources and MOOCs
Claudia Bremer | Goethe-University | Frankfurt/Main | DE

9:30 am
Blended Learning and the way to Lifelong Learning
Prof. Dr.-Ing. Heribert Nacken | RWTH Aachen University | Aachen | DE

10:00 am
E-learning for staff of operational Hydrological Services: making it happen in the real world
Claudio Caponi | World Meteorological Organization | Geneva | CH
Bruce Stewart | World Meteorological Organization | Geneva | CH

11:30
Presentation of existing e-learning solutions for water and environmental dynamics
Niels Seidel | Technische Universität Dresden | DE
This part of the session provides a forum for e-learning practitioners and developers to demonstrate applications and course formats. Demonstrations provide a venue for hands-on experience for conference attendees and a means for researchers and attendees to interact with research prototypes and e-learning material concerning water resources and environment research.

Wikipedia Academy in Eigenregie

Die auf der letzten Wikimania (2011) vorgestellte Initiative der Wikipedia Academy zielt darauf, Studierende Wikipedia-Artikel verfassen zu lassen. Die aus Haifa/Israel mitgebrachte Idee hielt ich für nachahmenswert. Eine erste Gelegenheit zur Erprobung des Lehrkonzepts hat sich im Rahmen der Lehrveranstaltung “Lehren und Lernen mit Neuen Medien” ergeben. Teilnehmende waren Doktoranden aus den Bereichen Wirtschaftswissenschaft, Informatik und Maschinenbau des Internationalen Hochschulinstitut Zittau. Die Veranstaltung lief über drei Tage und wurde durch ein Medienpraktikum komplettiert.
Eine Aufgabe im Praktikum bestand darin, einen ungenügenden oder noch nicht vorhandenen Artikel in der Wikipedia zu identifizieren und diesen dann zu verbessern bzw. ihn überhaupt erst einmal zu schreiben. Thematisch habe ich das Themenspektrum auf Lernen mit Neue Medien eingegrenzt.

Meine anfängliche Vermutung, Artikel aus diesem Themenbereich wären besonders fundiert, hatte sich bereits in der Vorbereitung des Seminars zerschlagen. Das Gegenteil war der Fall. In Bezug auf die pädagogischen Psychologie sowie Bildungstechnologien mangelte es an basalen Begriffen (z.B. Kompetenz) und verbreiteten Technologien (hier in Sachsen z.B: OPAL als Lernmanagementsystem).
Sechs der 15 Seminarteilnehmer fügten der Enzyklopädie einen neuen Artikel hinzu, wobei es oftmals eine englischsprache Vorlage gab. Alle übrigen machten sich an die nicht minder schwere Aufgabe, einen vorhandenen Artikel auf seine Schwächen hin zu analysieren und strukturell sowie inhaltlich zu verbessern.
Als besonders gelungene Artikel möchte ich folgende Beiträge hervorheben:

Als besonders beliebt erwiesen sich unter den Teilnehmer Artikel zu Service-Produkten im E-Learning (Khan Academy, Connexion, iTunes U, OpenLearn, OpenCoursWare …). Auch wenn diese Dienste während der Veranstaltung eine gewisse Beachtung fanden, hätte ich eine geringere Resonanz erwartet. Immerhin bewegen sich die Artikel oft haarscharf an der Grenze zur Werbung für die entsprechenden Angebote. Prinzipiell muss man sich fragen, in wie man man sie als relevant ansehen kann.

Als Herausforderung im Rahmen des Themengebietes begriff ich neben den drei bereits erwähnten, die Artikel über das Peer Assessment und Kognitivismus.

In den Ergebnissen traten dann auch so manche Defizite im Umgang mit der Wikipedia und seiner Gemeinschaft zu Tage. Zum einen betraf dies die Einbindung von anderen Medien (Bilder, Videos, …). Angesichts der text-dominierten Wissensgesellschaft war dies zu erwarten. Die mangelnde Repräsentanz von Videos ist in der Wikipedia seit langem bekannt. Betreffs der Gemeinschaft der Wikipedianer (einschließlich ihrer Bots) sorgten die Schutzvorrichtungen vor Vandalismus für die meisten Irritationen unter den Teilnehmern. So warteten neue Artikel wochenlang auf eine Markierung durch einen Admin. Auch die Vertrauens-Mechanismen, etwa bei der Verschiebung von Artikel durch neue Benutzer, behinderte die Arbeit. Fast Gänzlich ungenutzt blieben die Diskussionsseiten – leider in einem Falls auch dann, als eine halber Beitrag von einem anderen Wikipedianer gelöscht wurde. Als betreuender Dozent habe ich mich in solchen Fällen weitestgehend zurückgehalten, um keine Verzerrungen gegenüber den realen Konflikten und Problemen zu bewirken. Einzig ein Nagtivfeedback im Sinner der wikipedianischen Diskussionskultur hinterließ ich auf den Diskussionsseiten. Lob und Wertschätzung floßen auf anderen Kanälen.

Die von der Wikipedia empfohlene Vorgehensweise konnte ich nur bedingt anwenden:

  1. Am­bas­sa­dor Training => die Trainings konnten nicht leider nicht als virtuelle Lerhveranstaltungen angeboten werden
  2. Pla­nung (Am­bas­sa­dor + Dozent) => war aus zeitgründen unmöglich
  3. Ein­füh­rung in der Lehr­ver­an­stal­tung (Ge­brauch der Wi­ki­pe­dia / best practice) => 15 min + Selbststudium
  4. Ana­lyse exis­tie­ren­der Wikipedia-Artikel zur Iden­ti­fi­ka­tion feh­len­der oder un­voll­stän­di­ger Informationen => Mitteilung per E-Mail
  5. Re­se­arch: Literaturrecherche => eigenständig
  6. Schrei­ben: ein­zeln oder als Gruppe meh­re­rer Studierender => binnen eines Monats
  7. Eva­lua­tion: ver­fas­sen eine re­flek­ti­ven Ar­ti­kel buw. ei­ner Prä­sen­ta­tion über den Ent­ste­hungs­pro­zes­ses des Wikipedia-Artikels in der Lehrveranstaltung. => in der Blockveranstaltung war dies im Nachhinein nicht möglich

Als Fazit kann ich festhalten, dass sich die Erprobung der Wikipedia Academy auch in Eigenregie lohnt. Der Gewinn an Erfahrungen mit der Wikipedia dürfte auf beiden Seiten nicht unerheblich gewesen sein. Meine Hoffnung besteht nun darin, dass die Teilnehmer, aber auch einige Kollegen dieses Lehrszenario in ihrer eigenen Lehre anwenden und somit einen kleinen Beitrag für die Wissensallmende leisten, anstatt wie bisher Seminararbeiten für den Papierkorb oder das persönliche Datenarchive schreiben zu lassen. In Hinblick auf die erzielte Qualität besteht sicher noch keine Vergleichbarkeit mit wissenschaftlichen Enzyklopädien. Doch immerhin eröffnen die in diesem Seminar bearbeiteten Artikel die Chance künftigen noch weiter verbessert zu werden.

UNESCO-Lernfilme der Wasserwirtschaft zum Hypervideo-Netz entwickelt

In Dresden trafen sich in den vergangen beiden Tagen Wasserexperten aus aller Welt zur Tagung ‘Management of Water in a Changing World: Lessons Learnt and Innovative Perspectives’, um sich über die drängensten Probleme einer nachhaltige Bewirtschaftung der Ressource Wasser zu beraten.

Unter Federführung des UNESCO-IHP/HWRP Koblenz und in enger Zusammenarbeit mit Forschern der TU Dresden und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ – in Leipzig präsentierten wir zum ersten mal die “W – educate” E-Lectures. Die insgesammt 40 Lernfilme zur integrierten Wasserressourcen-Bewirtschaftung haben wir mit Folien versehen und zu einem Hypervideo-Netz aufbereitet. Besonderes Augenmerk legten wir dabei auf das Wissensmanagement der videographischen Ressourcen. Eine zeitliche und semantische Strukturierung gewährt dem Anwender vielfältige Einstiege und Übergänge zwischen den Lernthemen. Das Software Framework zu wurde von mir am IHI Zittau implementiert.
Das Konglomerat an E-Lectures soll ab Dezember als USB-Variante und Internetlösung weltweit Verbreitung finden. Bis dahin nutzen wir die Zeit für weitere Optimierung und die Implementierung eines nachhaltigen Wartungssystems – vielleicht mit Hilfe des ViWiki.

One possibility to support the worldwide implementation of IWRM is to improve IWRM research and education.
Therefore, IWAS does, together with the German secretariat of UNESCO-IHP (International Hydrological Programme) and WMO-HWRP (Hydrology and Water Resources Programme of World Meteorological Organization), develop an E-learning module on IWRM that is supposed to complement classical learning options.
Since IWRM is complex and as interdisciplinarity is often missing in water management, the module interlinks lectures, i.e. that thematic and geographical linkages (e.g. climate change) between the lectures appear and thus the user can switch within one lecture to another one. To facilitate the access to the module, the 39 lectures are structured in several thematic clusters and an introduction to IWRM and a user guide are provided.
Target groups of the module are graduating students in water-related fields, decision makers, water-related professionals and administration staff.

Zeitliche Flexibilität von Lernfilmen

Hartmut Simmert und Frank Richter gaben heute auf dem OLAT User Day an der TU Dresden einige Argumente für Vorlesungsaufzeichnungen und Lernfilmen zum Besten. Üblicher Weise werden bei solchen Vorträgen die bekannten Vorteile des E-Learnings aufgewärmt, doch Simmert fügte mit dem Hinweis auf die zeitlich Flexibilität von Lernfilmen einen interessanten Aspekt hinzu.

Die Lehre an Hochschulen und Universitäten ist vor allem zeitlich strukturiert. Alle Lehrinhalte werden auf 90 bzw. 45 Minuten gestaucht, ausgedehnt oder sogar aufgeteilt. Dieser Mangel an zeitlicher Flexibilität entfällt bei Lernfilmen. Nachbereitete Vorlesungsaufzeichnungen respektive eigens Produzierte Lernfilme können zeitlich und somit auch inhaltlich frei strukturiert werden. Der Dozierende kann sich die Zeit nehmen, die er für die Ausbreitung und Konstruktion des Lehrstoffs für angemessen hält. Andererseits könnte man auch fragen, ob die zeitliche Struktur der Stundenpläne noch zeitgemäß ist.