Frutas peruanas

Hier nun der erste peruanische Kurs in Sachen Natur- und Heimatkunde. In Zukunft folgt sicher noch ein Beitrag über die verschieden Kartoffelsorten und die Mehrschweinchenzucht (hab mir ein Buch gekauft, in dem steht, wie man diese aberwitzigen Fleischerzeuger in die Massentierhaltung überführt. Das ist ökonomisch lächerlich, doch bitterernst gemeint und zu dem staatlich erforscht)

Guayaba:Der Geschmack ist süß, jedoch ist mir bis jetzt noch nicht eingefallen, an was er mich erinnert.

Babaco: Schmeckt nicht außergewöhnlich, jedoch der Vollständigkeit halbe hier nicht ausgelassen.

Girimolla: Die kannte ich schon von Madeira – schmecken honigsüß und sind einfach nur lecker. Haben schwarze Kerne, essen sich jedoch prima.

Lucma: Ein Frucht, die komischer Weise viele Frauen lieben. Sie ist weder süß, noch geschmackvoll, dafür jedoch trocken und krümlich, wie ein Brotteig mit zu viel Mehl. Wahrscheinlich sind Lucmas jedoch sehr gesund.

Plantano Biscocho: Bananen mit roter Schale, die wie alle Bananan hier viel süßer schmecken. Jene Sorte gibt’s auch in der Dose – zusammen mit Ananas und Pfirsich.

Plantano Morado: Minibananen. Süß, krumm und praktisch – ein Früchteriegel für die Hosentasche.

Tamarindos: Sehen aus wie Nüsse, doch unter der Schale stößt man auf eine säurehaltiges, dünnes Fruchtfleisch, was die innliegenden zwei bis fünf Kerne umgibt.

Grenadilla: Meine Lieblingsfrucht bis jetzt: Man schält sie so leicht, wie ein gekochtes Ei und saugt anschließend das Innere einer Kuschelweichen Verpackung aus. Das Innere besteht aus kleine Kernchen, wie man sie von Granatäpfeln kennt, nur dass sie wesentlich weicher sind. Diese Frucht ist äußerst bekömmlich und eignet sich als Babynahrung.

Shibillo: Diese langen Schoten sind mit recht vielen großen Kernen gefüllt, deren kuschelweiche Ummantelung man essen kann. Schmeckt ein wenig süß.

Artischoken: Die kennt fast jeder aus deutschen Supermärkten (wenngleich sie dort etwas teuer sind), doch hier sind diese vitaminreichen Freunde mit Vorsicht zu genießen. Bereits die äußeren Blätter haben Stacheln und im Inneren, nahe dem Herzen, kommt abermals ein Teil, der gänzlich aus Stacheln besteht. Geschmacklich sind sie ebenso lecker wie anderswo – natürlich nur gekocht.

Maca: Der Knolle werden hier gar wundersame Kräfte zugeschrieben. Reich an Vitaminen und Mineralstoffe, regt Maca nachweislich auch die Spermaproduktion an und ist deshalb neben Coca ein natürliches Viagra.

Ciruela Fraile – Fam. Bunchosia Armeniaca: Im Supermarkt fand ich gestern noch dieses Malpighiengewächs, welches ich jedoch noch nicht genauer bestimmen konnte.(ohne Bild)

Huancavelica

Noch im Halbschlaf torkelte ich auf der Suche nach einem Sammeltaxi durch Huancayo. Das Erstbeste wurde durch mich schon halb voll, so dass wir nur noch auf zwei weitere Fahrgäste warten mussten. Drei Straßen weiter hatten wir diese in das Fahrzeug aufgenommen und rasten fortan die Serpentinen rauf und runter. Mir wurde dabei etwas schwindlig und als wir zwei mal beinahe von der Straße abdrifteten, wandelte sich das Schwindelgefühl in Übelkeit. Spannend wurde es abermals, als er mit Carracho auf eine Gruppe Bauarbeiter zusteuerte und diese zugleich, mit Steinen bewaffnet, eine Verteidigung aufbauten. Obwohl die Bauarbeiten der Verbindungsstraße zwischen Huancayo und Huancavelica noch nicht ganz abgeschlossen sind, ist dies eine der besten Pisten des Landes. Wohl auch ein Traum für Motorradfahrer.Nach zweieinhalb Stunden Fahrt kam ich auf dem Plaza Prinzipal an. Laut Kirchturmuhr war es schon 11:20, doch das sollte sich nicht ändern. An diesem Ort war jedoch nicht nur die Uhr stehengeblieben – auch der Fortschritt hatte das Feld der Ruhe des Straßenlärms und des stündlichen Geläuts überlassen. In voller Gemütlichkeit gaben sich die Leute der Faulheit hin und sahen zu, dass die Zeit noch vor der Arbeit vergeht. Ich schnürte meine Stiefel und grübelte, wie ich einen der steilen, umgebenden Berge erklimmen könnte. Es erschien mir kein Ausweg, als einem Bachlauf zu folgen, der so ziehmlich alles davon spülte, was die Leute nicht mehr brauchten: den Müll und den Schmutz ihrerselbst sowie den ihrer Kleider. Die Frauen und Männer wuschen also ihre Ponchos, Röcke und Blusen im Badewasser ihres Nachbarn, der gleich noch seinen Abfall hinzu gab. Sie freuten sich einen Fremden zu sehen und halfen mir über die richtigen Steine bachaufwärts zu springen.

Wäschewaschen am Bach

Ihre Neugierde sah man ihnen an. Längere Zeit unterhielt ich mich mit einer sehr alten Frau, die nebst ihrer Enkelin das Schreiben übte. In einem Schulheft hatte sie schon mehrere Seiten mit einzelnen Buchstaben gefüllt, jedoch noch kein Wort zu schreiben vermocht. Lesen, so sagte sie, kann sie ein bisschen. Ihre Enkelin, von gerade mal 5 Jahren, war noch nicht so weit fortgeschritten. Mir fiel auf, dass recht viele Kinder während ihrer Arbeit auf der Straße oder auf dem Markt Bücher laßen.Weiteren Schrittes kehrte absolute Stille ein. Die Luft wurde dünner und zwang mich zunehmens zum Verschnaufen. Erst traf ich auf Schafe, dann auf Lamas und Kühe. Statt eines Weges lief ich geradaus auf die höchste Erhebung zu. Die Landschaft war felsig und mit goldnen, stachligen Gräsern übersäht. Vereinzelt schauten kleine Kakteen und andere dornige Gewächse hervor. Die Aussicht war, trotz strahlender Sonne, auf gleich aussehende Berge beschränkt und dennoch ein Genuß im Vergleich zu limanesischen Smog.

Un Torro

Gipfel

Nach einem Nickerchen auf’m Berg, am Bahnhof und im Hotel stürtzte ich mich ins Nachtleben der winzigen Stadt. Die hiesige Heavy Metal Szene war drauf und dran ein kleines Festival zu starten. Sechs Bands aus der Region mit teilweise wirklich guten Gitarristen. Zunächst wunderte ich mich, warum alle so regungslos rumstanden, doch bei Band Nummero drei sind sie total durchgedreht. Fäuste und Ellebogen bohrten sie ineinander, Geschubse und Getrampel – am Boden und Obenauf. Schlägerei. Irgendwann fand ich keinen Gefallen mehr an der Musik und diesem eigenartigen warmen Getränk aus Kräutern und irgendetwas anderen, was alle anderen außer mir tierisch besoffen machte. Ich schlenderte wieder in die Disko, aus der ich zuvor gekommen war. Höchst auffällig überlickte ich das Geschehen wie ein Riese unter Zwergen. Ständig angequatscht und zum Tanzen und Kräuterzeug_saufen eingeladen, resignierte ich vor der schlechten Musik und den dreisten Weibern, denen an nichts Anderem gelgen war, als irgend ein Gesöff ausgegeben zu bekommen. Obendrein verstand ich kaum ein Wort von dem, was die Laute sagten und fragten. Es war zu laut für mein Spanisch. Irgendwann wechselten die Leute merklich die Lokalität und gingen zum nächsten Club über – ich auch.

Umgeben von drei riesigen Töpfen voll Suppe, machte eine Oma recht guten Umsatz. An einer Straßenecke hatte sie ein ganzes Tier (?) mit Nudeln zu einem Eintopf verkocht. Der Eingang des nächsten Club war mit dicken Decken verhangen und drinnen war so etwas, wei Après-ski. Der nächste Morgen gestaltete sich recht gediegen. Ich wollte nach Izuchacha. Ein besoffener Polizist zeigte mir, nach dem ich ihm nicht in die Kneipe folgen wollte, wo die Sammeltaxis abfahren.

Das war mal ein Torro.

Mein inzwischen ausgereizter Reiseführer versprach für Izuchacha heiße Quellen und ein Hotel. Ich hatte schon in Huancayo von einer Agenturleiterin erfahren, dass der (Gonzo-)Journalist des Buches (Lonely Planet) diesen Ort nicht besucht hatte. Die Termalquellen befanden sich nicht im Ort, sondern “30 Minuten außwärts – immer den Gleisen entlang”, so sagte mir eine Einheimische. Aus diesen 30 peruanischen Minuten wurden fast drei geschlagene Stunden. Ich überlegte zwischenzeitlich umzukehren, da es bereits spät war und keine Möglichkeit bestand den Fluss zu überqueren, um die Straße nach Huancayo zu erreichen. Beinahe hätte ich den Zug überhört (von wegen Dampflock – scheiß Lonely Planet). Ein paar Kakteenreihen und Eselherden weiter, stand da eine alte Frau auf einem Felsen über den Gleisen und veriet mir, dass es nicht mehr weit sei. So war es dann auch. Die heißen Quellen entpupten sich als kleine Wasserbecken, die sich wohl ausschließlich durch die Sonne aufgeheizt hatten. Ein erfrischendes Bad darin kam mir angesichts der brühtenden Hitze ganz gelegen. Wie eigentlich üblich, konnte ich mich nicht mehr im Wasserkanal waschen – die Sonne sollte gleich hinter den Bergen verschwinden. Ein Brücke gab es auch dort nicht, dafür aber ein Stahlseil und einen, an einer Rolle daran befestigten Karren. Ein Typ aus der Bambushütte nebenan, zog mich rüber. Es dauerte nicht lang, bis ich als achter Mann in ein Taxi (Kombi) einsteigen konnte.

Nachtrag: Die Region von Huancavelica zählt zu den ärmsten des Landes. Der wesentliche Wirtschaftszweig war seit Columbianisierung das Minenwesen. Vor allem Schwermetalle, wie Quecksilber und Blei wurden und werden dort abgebaut. Die Umweltbelastung durch Schwermetalle ist sehr groß.

El viaje en el tren

Die Eisenbahn ist selbst in Deutschland das langsamste motorisierte Fortbewegungsmittel. Um für einen Wochendtrip in enlegenere Gebiete zu gelangen, spricht also nicht viel für den Zug. Das ist in Peru grundsätzlich nicht anders, gäbe es nicht diese atemberaubenden Gleislegungen in den Anden. Derer gibt es nicht viele, jedoch eine ganz besondere, auf der sich die Züge durch 69 Tunnel pressen, 58 Brücken überwinden und 6 Zickzacks hinnehmen, um sich bis auf 4758m zu bemühen. Die Rede ist von der zweithöchsten Eisenbahnstrecke der Welt. Zwischen Huancayo und Lima verkehrt täglich dieser Personenzug – fast ausschließlich für Touristen. Etwaige Pendler bevorzugen auf der Strecke den Bus oder das Auto, wenngleich jene Straße nochmal 100 Höhenmeter mehr aufbürdet, kostet die Fahrt nur einen Bruchteil des Zugtickets. Doch gerade dieser Zug bot mir einen bis dato unbekannt Luxus, den ich hier nicht erwartet hätte. Abgesehen von der Vollverpflegung, die man bequem liegend im Waggon verzehren konnte, meine ich damit vor allem den Terrassenwagen mit Bar samt gartis Pisco Sour (Cocktail aus Pisco, Eiweiß und Zucker). In aller Frühe trat ich an – an den Zug und an die Bar. Gemächlich schnauft die Lock durch einige Felder und Slums in genau die staubigen Wüstenberge, die ich vergangenes Wochenende mir AndexPeru erkundete. Freundlich winken uns die Leute zu und es scheint, als wäre der Zug nach fast 100 Jahren noch immer keine Alltagserscheinung. Selbst die Hunde sehen das stählerne Ungetüm noch als Eindringling in ihrem Revier und verfolgen es einige dutzend Meter mit Gebell. Einige mal hält der Zug – meist um Leute heraus zu lassen, doch auch wenn gerade einer der Zickzacks (Spitzkehren) anstehen und die Gleise scheinbar vor einem verschütteten Tunnel enden. Das alles und natürlich, die sich vor einem erhebenden Berge liessen sich wunderbar von der Terrasse beobachten.

Durch das Geruckel fiehl es manchmal schwer sein Getränk nicht zu verschütten oder gerade aus zu laufen. Ich war ja allein unterwegs und kam deshalb wieder schnell ins Gespräch mit den Fahrgästen. Wie ich feststellen musste, ist Lima kleiner als ich dachte, denn nicht all zu wenige Leute kannten meine Firma samt den Direktoren. Die zwölf Stunden Fahrt vergingen wie im Fluge und nach 300 Fotos fuhren wir auch schon am Zielort ein. Leider war es mitlerweile so spät, dass ich kein Sammeltaxi nach Huancavelica mehr bekommen konnte. Etwas angeekelt schritt ich durch die dreckigen und stinkenden Straßen Huancayos. Irgendwann hatte ich mein Hostel gefunden. Es hatte seinen Namen verdient, obwohl die viele Bürokratie nicht nötig gewesen wäre (Ausweiskopie, Quittung schreiben für jedes Getränk). Im Restaurant gegenüber traf ich die Holländerin, die mit mir das Zimmer teilte. Nach einem guten Salat hatte ich aber keinen Bock mehr auf großartige Gespräche und zog es vor, der Schwerkraft Kleinbei zu geben.

AndexPeru

Mein Wochenende gestaltete sich etwas kürzer, da ich zum einen freitags arbeiten war, um für’s nächste Wochenden einen Tag zu gewinnen, und zum anderen weil ich samstags ein seit langem wieder mal etwas für meinen Job in Deutschland machen wollte. Doch den Sonntag hielt ich mir frei, um mich einem Verein von Bergsportlern anzuschließen. In Tornamesa (Bezirk Huarochirí), etwa eine Stunde stadtauswärts, wollten wir ein Wegelchen zum Rio Rimac wandern. Vorsichtshalber hatte ich mich für diese als “leicht” eingestufte Tour entschieden, da ich dachte auf krasse Bergsteiger zu treffen, die sich zum Frühstück einen Eiskaffee vom Gletscher holen. Doch weit gefehlt – mit meinen schwedischen Gebirgsjägerstiefel war ich reichlich ‘overdressed’ unter den leicht besohlten Turnschuhwandern. Dem entsprechend offenbarte sich der Weg als ein Sonntagsspaziergan ohne Steigungen und Atemnot.

Schweißfrei aber dafür gut staubig entwickelte sich die 3-stündige Wanderung zu einem Plausch mit sehr netten Leuten. Studenten, eine Filmproduzentin, der SAE-Manager und ein österreichischer Zivi waren neben anderen Limenios am Start – für mich eine gute Gelegenheit ein bisschen spanisch zu sprechen. Letztendlich habe wir doch vier Stunden für das Wegelchen benötigt, da einige zaghaft-zittrig mit Stock und Sneakers überängstlich die Berge hinabstiegen.

Für schlappe S./15 (hin und zurück) sind wir praktisch per Anhalter gefahren. Nach all der Anstrengung glaubte man, sich das hier allseits gerühmte “Pollo a la brasa” (Broiler oder Brathänel) verdient zu haben. Ich betone dies so zynisch, weil die Peruaner fast durchweg leicht übergewichtig sind und sogar die Kinder schon einen Schwabelbauch haben. Naja ein solches Pollo wollte ich eh schon lang mal irgendwo essen, um meine Arbeitskollegen zu beruhigen und der Fragerei ein Ende zu bereiten.

Was es sonst so neues gibt? In den Bergen sind seit Mai 280 Kinder an Verkühlung oder den Folgen von Lungenentzündung gestorben. Sogar einige Lamas und Alpacas sind erfroren. Es ist dort so kalt (-5°C), wie schon lang nicht mehr. In den europäischen Zeitungen schiebt führt man diese Abkühlung auf den Klimawandel zurück. Allerdings fehlt es auch kältebeständigen Unterkünften und der nötigen Erfahrung im Umgang mit Frost (Wahl der Kleidung, Isolierung, etc.). An diesem Freitag ist ein Feiertag (St. Peter und Paul), weshalb ich für vier Tage nach Huancayo per Bahn und dann weiter nach Huancavelica fahren werde.

Feine Links

geocoding
Unter diesem Begriff verbirgt sich der Versuch real existierende Orte auf der Welt mit ortsspezifischen Informationen zu verknuepfen (geonames, exploreOurPlanet). Neben Satelitenbildern und Karten diverser Anbieter, werden die Koordinaten der Orte mit einer Vielzahl von Daten kombiniert, z.B.: Wetter, Hotels, Geschichte, andere Ortsbezeichnungen, Nachrichten, Google-Ergebnisse, Wikipedia-Eintraege je Sprache, …. Darueber hinaus werden die Orte ganz klassisch geografisch klassifiziert (Stadt, Fluss, Berg, Park, Strasse, Wald, …). Es ist ueberraschend, wie viele Orte gelisted sind. Das Beste ist: man kann selbst dazu beistragen das Angebot zu verbessern. Der Idee eines autonomen Reiseagentens, im Sinne des Semantic Webs, ist man damit schon ein Stueck naeher gekommen.

filesfrom
Wenn das Postfach vor lauter Attachments ueberquillt oder die 10MB Bilddatei gar nicht erst versendet werden kann, weil der billige E-Mail-Account das nicht zulaesst, dann hilft filestrom. Eine simple Webseite auf welcher man Datein hochladen kann, deren Download-Link im Anschluss an die angegebenen Mailadresse versendet wird. Eine prima Loesung – vor allem, weil man sich nicht registrieren muss. Allerdings wuerde ich keine sensiblen und Daten auf dieser Weise verschicken ohne sie zu verschlüsseln. Dennoch glaube ich nicht, dass jener non-profit Betreiber beabsichtigt die E-Mail-Adressen zu verkaufen.

bestsharing
Wer keinen eigenen Webserver betreibt oder ueber aussergewoehnlich grossen Speicherplatz im Netz verfuegt, dem sei bestsharing empfohlen: Unbegrenzt viele Uploads, keine Registrierung, gespeichert “fuer immer”, wobei dies mittlerweile zwei Tage sind.
Ich habe kuerzlich mal zwei alte Radiosendungen (1, 2) hochgeladen, die nun aber doch gelöscht wurden.

Zum verschicken größerer Dateien empfiehlt sich ebenso das Firefox AddOn AllPeers. Es handelt sich dabei um ein Bittorrent-Client, der den privaten Dateiaustausch unter freunden ermöglicht.

power cast
Strom ohne Kabel und ohne Batterie? Zumindest fuer kleine Geraete gibt es Ende des Jahres eine marktreife Loesung geben, so dass man beispielsweise einen Laptop oder einen mp3-Player ohne Kabel aufladen kann. Ebenso interessant ist power cast fuer drahtlose Sensornetzwerke, deren Lebenszyklus bisher von der Laufzeit der angefuegten Batterien abhing. Vielleicht lassen sich auf diese Weise aber auch unsere Throwies betreiben.

Mahalo
Das Wort ist hawaianisch und bedeutet Danke. Aehnlich wie Yahoo in den 90er Jahren findet man unter Mahalo einen “user generated web catalog”, also ein Verzeichnis von qualitativ hochwertigen und handverlesenen Webseiten. Mahalo bedient sich dabei bestehender Verzeichnisse bei Wikipedia und diverser Social-Bookmarking Verzeichnisse, wie del.ico.us. Angesichts der Tatsache, dass Google und Yahoo zunehms durch Werbung und irrefuehrende Artikel zugemuellt wird, ist dieser Ansatz durchaus wieder aussichtsreich. Im Moment gibt es jedoch nur 4000 Suchbegriffe, allerdings wird alternativ auch das Google-Suchergebnis dargestellt.

AkLIMAtisiert

Bin schon wieder mal angekommen. Damit meine ich, dass ich mich langsam heimisch fühle, mein Viertel kenne, weiß wo was los ist und was es für Möglichkeiten gibt. Bei den SouthAmericanExplorern hab’ ich ganz paar gute Infos abgefasst und gleich mal über’s Wochenende ausprobiert.

Hhuaca Pucllana Das ist der Ort, an dem meine Firma letzten Mittwoch die große Cocktailparty veranstaltet hat. Doch schon im 2 Jh. v.Chr. gings dort zur Sache: ein pyramidenartiger Tempel samt umgebender Stadt wurde errichtet und durch Fischfang, Landwirtschaft und Handwerk belebt. Zur selben Zeit, als die Römer in Europa die Lande eroberten, hatte man hier ebenso Bewässerungssysteme entwickelt, große Vasen getöpfert und komplizierte Kleider gewebt. Einzigartig ist jene Bauweise und Schichtung der Pyramide. Ziegel wurden dafür abwechselnd – hochkannt und waagerecht liegend – aufeinander geschichtet, wobei sie dabei stets ineinandergreifende Trapezmuster bildeten, die dem Bauwerk besondere Festigkeit verliehen. Heute suchen Archelogiestudenten noch immer nach Spuren und rekonstruieren Teile der Anlage.

Ein urperuanischer Nackthund . Mit seinen Falten ist er nicht so schön anzusehen und weckt Berührungsängste, doch wenigstens ist ihm nicht kalt.

Noch etwas typisches: Baumwolle – angeblich die Beste auf Welt. Marken wie Hilfinger und Lacoste lassen ihre Kleider hier anfertigen und schicken sie dann z.B. nach Frankreich, damit “Made in France” draufstehen darf weil sie dort das Ettiket mit der Waschempfehlung annähen. Auf bestimmten Märkten (Povlov Azules) bekommt man jene Artikel für ein Taschengeld zu kaufen. Lacoste Polo: S./25 = 8 Euro.

Das ist ein Meerschwein – hier auch Cuy gennant. Die Hälfte eines anderen habe ich gestern gegessen. Schmeckt wie ein Karnickel mit nichts dran. Hab lang rumgesäbelt bis ich endlich mal ein Stückchen Fleisch aus Knochen, Haut und Gehirn seziert hatte. All Denjenigen, die das Verspeisen von vermeindlichen Haustieren abscheulich finden, gratuliere ich zu ihrer Doppelmoral und empfehle den Vegetarismus. In Peru ist man bemüht den Meerschweinchenkonsum mit neuen Zubereitungsformen voranzutreiben, um somit der indigenen Bevölkerung eine Einnahmequelle zu verschaffen.

cuy

Und so ähnlich sah der Kollege aus. Ich werd’s auch nicht noch mal essen, aber ich musste ja wissen warum.

Ein Alpaca – gibt flauschige Wolle, schlägt aus und spuckt. Schmeckt aber richtig gut.

Andy Warhol

Wer kennt ihn nicht, den alten Slowakenabkömmling, der vor allem wegen seiner Marylin Quadrologie weltberühmt geworden ist und schlichtweg die Popart definierte. Kaum zu glauben, dass nun seine wichtigsten Werke hier in Lima ausgestellt werden und nicht den reichen Galleristen der nördlichen Hemisphere vorbehalten bleiben (Okay – es waren nur Drucke). Für schlappe 50 EuroCent erlangte ich Eintritt zum abstrakten, aber denoch nachvollziehbaren und kenntlichen Gemälden, Grafiken (skurile Rezepte mit Bild) und diversen Produktdesigns (Plattencover für die Stones, Einkaufstüte aus Papier, Zeitschriftencover, ect.). Neben dem erwähnten Marylin-Portrait erfreute ich mich an witzigen Tierbildern (Affe, Zebra, Frosch, Elefant, …) und den “Ten Portraits of Jews of the Twentieth Century”:

French actress Sarah Bernhardt (1844-1923); the first Jewish judge of the United States Supreme Court, Louis Brandeis (1856-1941); renowned philosopher and educator Martin Buber (1878-1965); the theoretical physicist, Albert Einstein (1897-1955); the hugely influential founder of the psychoanalytic school of psychology, Sigmund Freud (1856-1939); stage and film comedians, the Marx Brothers: Chico (1887-1961), Groucho (1890-1977), and Harpo (1888-1964); Israelís fourth Prime Minister and one of the founders of the State of Israel, Golda Meir (1898-1978); distinguished American composer George Gershwin (1898-1937); the eminent novelist, Franz Kafka (1883-1924); and avant-garde American writer, poet and playwright Gertrude Stein (1874-1946)

Altbekannte.

Bisher wusste ich nicht, das Warhol auch Musik (Velvet Underground und mit anderen Namen) gemacht und sogar einige Filme produzierte. Zwei davon gab’s zu sehen – allerdings waren sie mächtig schräg-langweilig, weil der Ton von kreischenden Kindern im Ausstellungsraum überdeckt wurde (die Kinder sind hier oftmals hyperaktiv).

Der Mann mit der Kamera

Warhol’s Streifen haben mich jedoch dazu bewegt mal ein Kino zu besuchen. Und auf anhieb hab ich jene Art von Kino gefunden, die mir am meisten beliebt. Zum Auftakt lief ein sowjetischer Stummfilm mit dem Titel: “Der Mann mit der Kamera” (Chelovek s kino-apparatom) von Dziga_Vertov. Ganz traditionel spielte dazu Musik – aber nicht etwa ein Klaviergeklimper, sondern edel experimentelle Klänge aus’m Computadora, vervollkommnet mit’ner Gitarre, so dass da Klangmuster ala Pinkfloyd zu den schwarz/weiß Bildern brummten. Später poppten und drückten recht harte Tanzbretter aufs Ohr – doch stets in Harmonie und im Takt des Films, der für seine Zeit ebenso modern gewesen sein muss. Ich hatte bisher bei noch keinem Stummfilm jener Epoche Bildmontagen (Übereinanderblendung von mehreren Szenen) und StopMotionEffekte gesehen. Sergej Eisenstein lässt grüßen. Ganz großes Kino – im doppelten Sinne.

Callao und seine Inseln

Um den Smog mal hinter mir zu lassen, beschloss ich auf offner See mal so richtig durchzuatmen und mit’nem Boot von Callao zu den Inseln Palomino, San Lorenzo und Fronton zu schippern. Neben einer Vielzahl von Seevögeln sind die Seelöwen die Hauptattraktion. Für 30$ gabs nicht nur ein Achterbahngeschaukel auf türkisfarbener See, sondern auch eine sehr gut informierte Reiseführerin. Wer wollte, konnte bis auf zwei Meter an die grölenden (und stinkenden) Seelöwen heranschwimmen und ‘Hallo’ sagen. Mir war’s Wasser zu kalt. Wären wir am frühen Morgen oder späten Nachmittag unterwegs gewesen (am Besten noch im Sommer), hätten wir sicher mehr Vögel gesehen. So gab’s heut nur die “Peruanischen Bubbis”, die u.U. 10m tief tauchen und ein paar Pelikane; und Möven natürlich. Leider konnten wir auch nicht die Humboldt-Pinguine besuchen, da der starke Seegang die Einfahrt in eine Bucht verhinderte. Wale und Delfine sieht der Kapitän nur zwei mal im Jahr.

Wie schön alles auf einmal ausschaut, wenn die Sonne hervor kommt.

Das sitzen ein paar Vögel – ich glaub es waren Bubbies.