VVO Fahrplan abgreifen

Der Verkehrsverbund Oberelbe nutzt zur Fahrplanabfrage eine System namens EFA der Firma mentzDV. Um Fahrplandaten in maschinenlesbarer Form nutzen zu können, gibt es eine XML-Schnittstelle. Im Datenportal der Stadt Linz findet sich ein Dokument, in dem die Schnittstelle dokumentiert ist. Ein passendes, jedoch unkommentiertes Servlet plus Beispielanwendungen gibt es anderenorts.

Für den VVO sieht das dann z.B. so aus. Die Parameter für die URL http://efa.vvo-online.de:8080/dvb/static/XML_TRIP_REQUEST2 sind gar nicht schwer verstehen:

sessionID=0
requestID=0
language=de // Sprache, auch "en" möglich
itdDateDay=11 // Tag
itdDateMonth=03 // Monat
itdDateYear=14 // Jahr
itdTripDateTimeDepArr=dep // Ankunftszeit oder Abfahrtszeit
itdTimeHour=23 // Stunden
itdTimeMinute=51 // Minuten
place_origin=dresden // Ausgangsort
type_origin=stop // Art des Ausgangspunkts, hier eine Haltestelle
name_origin=tannenstr // Ausgangshaltestelle
place_destination=dresden // Zielort
type_destination=address // Art des Ziels, hier eine Adresse
name_destination=bautznerstr+33 // Zieladresse
limit=1 // Anzahl der Ergebnisse

Auch wenn die Daten nicht frei verwendet werden können, hilft es zumindest den Zugang zu haben. Weitere Tests stehen natürlich noch aus. Interessant wären Angaben zu Geo- und Echtzeitdaten. Vielleicht finden wir zum hands on session von OpenDataDresden am 14. März 2014 etwas Zeit zur genaueren Lektüre.

Nachtrag 1:
Die Dokumentation aus Linz ist leider nicht ganz vollständig. Beim Versuch die Geo-Koordinaten zu entschlüsseln bin ich auf ebensolche Dokumente der Städte Wien und Dublin gestoßen. Möchte man beispielsweise die nächstgelegenen Haltestelle von seinem aktuellen Standpunkt aus ermitteln, dann hilft folgende Anfrage:
http://efa.vvo-online.de:8080/dvb/static/XML_TRIP_REQUEST2?type_origin=coord&name_origin=13.751929:51.074259:WGS84
Entscheidend ist dabei nicht nur die Longitude und Latitude, sondern die Projektion (hier die von OSM und Google Maps präferierte: WGS84). Per default scheint die Dresdner EFA-Variante mit der Projektion NAV4 bzw. EPSG 32632 zu arbeiten. Die entsprechenden Koordinaten gibt auch die obige Fahrplanabfrage (TRIP_REQUEST) aus. Jetzt muss man nur noch herausfinden, wie man die Projektionen geschmeidig konvertiert.

Arbeitskreis Learning Analytics in der Fachgruppe E-Learning legt los!

Zur DeLFI 2013 an der Universität Bremen gegründet und durch einen großartigen Workshop flankiert fiel heute der Startschuß für den Arbeitskreis Learning Analytics. Der Horizont Report für 2014 wähnt die Anwendung von Analysemethoden in Lernkontexten ja bereits in greifbarer Nähe. Ich persönlich bin da eher skeptisch, zumindest was Sachsen anbelangt. Die Daten, die man durch die BPS Gmbh zur Nutzung des sachsenweit eingesetzen Lernmanagementsystem OPAL erhält sind unbrauchbar.

Bis zum nächsten Workshop bei der DeLFI 2014 in Freiburg werden nun Anworten zu kurz- und längerfristigen Herausforderungen, spezifischen Fragestellungen / Projekten / Ergebnissen sowie Werkzeugen erbeten.

Mich persönlich interessieren die Methoden seit dem ich Feldstudien zu videobasierten CSCL-Scripts durchführe und aus den Datenbergen schlau werden möchte. Mangels Literatur und Software muss man sich da bislang eine Menge selber entwickeln. Das fängt beim Logdatenformat an, geht über die Auswertungsalgorithmen und -methoden je Videoplayer, bis hin zu aussagekräftigen Visualisierungen.

Mehr dazu werde ich im Workshop »Praktischer/praktizierter Audio- und Videoeinsatz in der Lehre« zur Pre-Conference der GML in Berlin vorstellen (13. März 2014) und beim Symposium VIDEO am 24. April in Graz erläutern.

Die Jüdische Kultusgemeinde zu Görlitz 1946

Es ist noch gar nicht so lange her, da entbrannt in Görlitz eine Streit über die erneute Nutzung der Synagoge als Gotteshaus. Eine Gruppe von Görlitzern wollte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Überwindung zweier Diktaturen wieder eine Jüdische Gemeinde Gründen. Damals glaubte man, dass sich nach 1945 nie wieder eine Gemeinde in der Stadt gebildet hatte. Diese Ansicht kann ich nun anhand von Archivmaterialen des International Tracing Service in Bad Arolsen widerlegen.

Meine Recherchen im Dezember 2013 brachten drei Listen [4] zutage, auf denen 22 Name von Mitgliedern der „Judischen Kultusgemeine Görlitz“ verzeichnet sind. Die Liste umfasst 15 Männer und sieben Frauen im Alter von 22 bis 86 Jahren. Fünf von ihnen sind gebürtige Görlitzer, die größte Gruppe (8) stammt jedoch aus Breslau. In einer der Listen ist explizit angegeben, dass 16 Personen Überlebende von Konzentrationslagern („K.Z.“) sind. Mindestens vier von ihnen waren im KZ-Außenlager Görlitz (Moses Mandelbaum, Paul Levy, Leo(n) Hecht, Janusch Oborowitz). Drei Personen, darunter die zwei Görlitzer Jakob Abramowitz und Anneliese Getzel sind als „Sternträger“ bezeichnet. Anneliese Getzels Mann Heinrich wäre der vierte Sternträger gewesen, wenn er nicht „auf dem Weg zur Heimat“ verstörben wäre. Drei weitere Personen werden als „Sonstige“ klassifiziert.

Copy of Doc. No. 78785299#1 (3.1.1.3/0001-0197/0077/0065) in conformity with the ITS Archives, 16.12.2013, Archivnummer: 5013

Die Wohnadressen der Gemeindemitglieder

Interessant sind auch die Adressangaben, die alle im Westteil der Stadt zu verorten sind. Die Breitscheidstraße und die Schulstraße konnte ich bisweilen noch nicht in Görlitz ausfindig machen. Es könnte sein, dass diese mit Löbau und Zittau in Zusammenhang stehen und die betreffenden Personen nach Görlitz reisten.

Bereits bekannte Gemeindemitglieder

Janush Oborowitz war ein ehemaliger Häftling des KZ-Außenler Görlitz. Er lebte mindestens bis 1948 in Görlitz, da er im gleichen Jahr als Zeuge im Prozess gegen den Görlitzer Oberbürgermeister Meinshausen und NSDAP-Kreisleiter Malitz aussagte.

Dieses Foto zeigt vermutlich Janusch Oborowitz auf der Zeugenbank im Malitz-Meinshausen-Prozess in der Görlitzer Stadthalle

Anneliese Getzel war laut Kabus [1] mit dem jüdischen Notar Heinrich Getzel verheiratet. Beide lebten angeblich bis 1944 gemeinsam in Göritz. Nach dem sie 1944 von der Gestapo aus ihrer Wohnung verwiesen wurden, kamen sie beim Rechtsanawalt und Notar Dr. Walter Schade unter. Schade vertrat nach Getzels Berufsverbot Görlitzer Juden in Rechtsangelegenheiten und wurde deshalb von den Nazis als »Judenanwalt« bezeichnet. Er half auch anderen Görlitzer Juden und müsste vielleicht auch als einer der „Gerechten unter den Völkern“ geehrt werden.

Hans Hiller War laut Roland Otto im Ghetto Tormersdorf, 15 km nördlich von Görlitz zur Zwangsarbeit verpflichtet worden [3].

Jakob Abramowitz führte laut dem Görlitz Adressbuch von 1912/13 ein Herren- und Knaben-Garderoben-Geschäft am Obermarkt 18. Im Jahre 1946 war er 86 Jahre alt und das älteste Mitglied der Gemeinde.

Ida Biederstädt wohnte einst auf der Bautznerstr. 1 . Ihre Familie war mindestens seit 1913 in Görlitz ansässig.

Offene Fragen

  • Haben sich die 1946 in Görlitz lebenden Juden wirklich als eine Gemeinde angesehen und gemeinsam ihren Glauben gelebt?
  • Haben die Gemeindemitglieder die Synagoge nutzen können?
  • Wie lange verblieben die zugezogenen Juden in Görlitz? Kann man im Einwohnermeldeamt weitere Informationen über sie in Erfahrung bringen?
  • Wo finden sich weitere Informationen über Dr. Walter Schade und die Getzels?

Literatur

[1] Ronny Kabus (2011): “… weine ich täglich um meinen Vater”: In der Gewalt Stalins und der SED. Books on Demand.

[2] Judenarbeitslager Tormersdorf

[3] Roland Otto: „Die Verfolgung der Juden in Görlitz unter der faschistischen Diktatur 1933–1945“. Stadtverwaltung Görlitz (Hrsg.). Görlitz 1990.

[4] Originalquellen der drei Listen der Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Görlitz (1946) sowie ein Verzeichnis der extrahierten Personen. ITS Bad Arolsen.

Mendeley Analytics – part 2

After breaking into the simple Mendeley Database to obtain the most frequent authors and co-authors I started another attemt to rank the journals by it occurance. The resulting bubble visualisation is not the best reprsentation to quickly grasp the information but it gives you an overview on how focused your literature collection is. In my case I realised the brought span of collected journals. Even the most frequent journals do not count more then 11 articles.

The result can help to fell a decision of the right journal in order to avoid reviewer comments like „Also, you often cited other technology journals, but only cited one source from our journal. You may want to consider submitting to a journal that you cited most often in your paper“.

Bubbles of journals in my mendeley database ranked by the number of articles.

 

By analysing the data I found another prupose to use the database. Due Mendeley does not offer any function to valitdate completness of meta data such a features could be implemented outside of the Desktop application. By BibTex to render the citations I usually get complains about missing attributes.