Adventskalender zur Gestaltung kooperativer Systeme

An der FernUniversität in Hagen gebe ich in diesem Herbst den Kurs Gestaltung kooperativer Systeme. Im knapp 300 Seiten starken Kurstext erhalten die Teilnehmer einen Einblick in die technischen, sozio-technischen und gestalterischen Aspekte von Systemen, die virtuelle Gemeinschaften, soziale Netzwerken, kollaborativen Arbeits- und Lernumgebungen oder Mehrbenutzeranwendungen zu Grunde liegen. Dabei unternehmen wir einige Streifzüge in die Philosophie, Sozialpsychologie und Soziologie mit Abstechern in die Biologie, Physik und Kulturwissenschaften. Ein wesentliches Lernziel ist es jedoch die Fähigkeit zur Gestaltung und Entwicklung von kooperativen Systemen zu erlangen. Dafür Bedarf es vielfältiger methodischer Kenntnisse und Fertigkeiten, die wir in den Übungen einüben. Als Ergänzung zu den Übungen und Kursmaterialien habe ich mir deshalb zum Jahresausklang eine etwas andere Darbietung für weiterführende Lernressourcen überlegt: Im Adventskalender der Methoden zur Gestaltung kooperativer Systeme können die Lernenden (und alle anderen auch) jeden Tag ein Türchen öffnen und sich mit einem Thema in Form von Videos, Tutorien oder wissenschaftlichen Publikationen auseinandersetzen.

Siehe https://nise.github.io/cscw-calendar/

Folien zum Workshop: Zwischen Vorlesungsaufzeichnung und MOOC – Lernvideos didaktisch sinnvoll einsetzen.

Diesen Workshop hatte ich zusammen mit Caroline Mehner an der Universität Leipzig angeboten. Der Workshop liegt schon einige Zeit zurück, doch ehe die Materialien in der Schublade verschwinden und in unserem Projekt (Lehrpraxis im Transfer) keine Verwendung mehr finden, möchte ich sie lieber teilen und zur Diskussion stellen. Der größte Teil der Inhalte habe ich übrigens den einführenden Kapitel meiner (hoffentlich bald fertigen) Dissertation entnommen.

Ein Facharbeitkreis zu Videos in der Lehre

Üblicher Weise blogge ich im Sommer immer etwas weniger, doch in diesem Jahr liegt es an einem zweiten Kanal, den ich im Rahmen der Gründung des Facharbeitskreis »Videos in der Lehre« am 21. Juli 2014 eröffnet habe. Die Beiträge dort hätte ich auch gut hier anbringen können, obwohl ich originäre Inhalte wie diese hier bevorzuge.

Screenshot der Seite vom Facharbeitskreis

Worauf ich hier aufmerksam machen möchte, ist die virtuelle Repräsentanz des Facharbeitskreises »Videos in der Lehre«. In Gestalt eines Blog dient die Seite als Informationskanal für das Lehren und Lernen mit Video in der Hochschullehre. Interessierte können sich dort registrieren, um eigene Beiträge zu verfassen oder im Forum zu diskutieren.

Wie die Bezeichnung “Facharbeitskreis” vermuten lässt finden sich die Teilnehmer auch in regelmäßigen Abständen zusammen und bearbeiten die für sie interessanten Themen. Meine Motivation dort mitzuwirken hat nicht nur bedingt meiner Rolle als Mediendidaktiker im Projekt Lehrpraxis im Transfer zu tun. Wesentlich ist für mich das Gespräch mit Lehrenden zu führen, um neue Impulse für die Entwicklung von Videolernumgebungen zu erhalten. Aber auch Berichte aus meinen aktuellen Projekten #exif14, E-TuScript und Theresienstadt explained könnten für andere Lehrende von Interesse sein.

Das nächste Treffen ist bereits am Freitag, dem 26. September an der TU Chemnitz.

Workshop: Neue Lehre für Neue Medien

Am Freitag veranstalteten wir an der TU Chemnitz den ersten Teil unseres Workshops „Neue Lehre für Neue Medien“. Wir, das sind drei Mediendidaktiker des sächsischen Verbundprojekts „Lehrpraxis im Transfer“, welches durch das Hochschuldidaktische Zentrum Sachsen koordiniert wird. Der Workshop ist deshalb auch Bestandteil des aktuellen Kursprogramms.

Unser Ziel bestand darin, den Teilnehmern Beispiele erfolgreicher mediengestützter Lehr-Lern-Szenarien vorzustellen, die sie direkt für ihre Lehre adaptieren können. Die Neuen Medien sollen dabei keinen Selbstzweck erfüllen, sondern als Mittel zum Zweck einer guten Lehre dienen. Aus diesem Grund war es uns wichtig auf aktuelle Herausforderungen der Lehrenden einzugehen und stets den Mehrwert und Mehraufwand im Blick zu behalten.
Die realen Szenarien haben wir in kompakter Form jeweils auf zwei Seiten zusammengefasst und dabei die didaktischen, organisatorischen und technischen Besonderheiten herausgestellt:

  • Lerntagebuch via Mahara, OPAL oder moodle
  • kollaboratives Schreiben via Google Docs, Zoho oder etherpad
  • Podcast Wiki Physik als ein Beispiel für Wikis und Lernvideos
  • SOOC als Beispiel für einen cMOOC mittels Blogs
  • Twitterwall als günstige Variante eines classroom response systems
  • Lernmanagementsystem

Während des ersten Workshop-Tages hatten die Teilnehmer zwei Arbeitsaufträge zu bewältigen. Im ersten machten sie sich mit einem der sechs Szenarien vertraut und bereiteten es zu einem Poster auf, was sie den übrigen Teilnehmern im Anschluss präsentierten. Der zweite Arbeitsauftrag bestand darin, eines der vorgestellten Szenarien auszuwählen und es auf eine eigene Lehrveranstaltung zu übertragen oder in eine solche zu integrieren. Zu diesen vorgestellten Ideen gab es abschließend ein Feedback der Gruppe und von uns natürlich.

Auch wenn nicht jedes Szenario sofort Begeisterung weckte (Twitterwall, SOOC), war die Resonanz auf die Veranstaltung recht positiv. Vor allem die angebotenen Freiräume zur Entwicklung von Ideen für mediengestützten Lehr-Lern-Szenarien wurde gut aufgenommen.

Bis zum zweiten Workshop-Termin in zwei Wochen sind wir nun gespannt, wie die Teilnehmer ihrer Ideen konkretisieren. Bislang gewannen wir jedoch den Eindruck, als würden die Teilnehmer ihre Ideen tatsächlich in die Tat umsetzen wollen. Perspektivisch planen wir weitere Szenarien zu sammeln und in einer Falldatenbank anzubieten.

Wir suchen also weitere Beispiele für gelungene Anwendungen Neuer Medien in der Lehre. Könnt ihr uns welche empfehlen?