Wikipedia Academy in Eigenregie

Die auf der letzten Wikimania (2011) vorgestellte Initiative der Wikipedia Academy zielt darauf, Studierende Wikipedia-Artikel verfassen zu lassen. Die aus Haifa/Israel mitgebrachte Idee hielt ich für nachahmenswert. Eine erste Gelegenheit zur Erprobung des Lehrkonzepts hat sich im Rahmen der Lehrveranstaltung “Lehren und Lernen mit Neuen Medien” ergeben. Teilnehmende waren Doktoranden aus den Bereichen Wirtschaftswissenschaft, Informatik und Maschinenbau des Internationalen Hochschulinstitut Zittau. Die Veranstaltung lief über drei Tage und wurde durch ein Medienpraktikum komplettiert.
Eine Aufgabe im Praktikum bestand darin, einen ungenügenden oder noch nicht vorhandenen Artikel in der Wikipedia zu identifizieren und diesen dann zu verbessern bzw. ihn überhaupt erst einmal zu schreiben. Thematisch habe ich das Themenspektrum auf Lernen mit Neue Medien eingegrenzt.

Meine anfängliche Vermutung, Artikel aus diesem Themenbereich wären besonders fundiert, hatte sich bereits in der Vorbereitung des Seminars zerschlagen. Das Gegenteil war der Fall. In Bezug auf die pädagogischen Psychologie sowie Bildungstechnologien mangelte es an basalen Begriffen (z.B. Kompetenz) und verbreiteten Technologien (hier in Sachsen z.B: OPAL als Lernmanagementsystem).
Sechs der 15 Seminarteilnehmer fügten der Enzyklopädie einen neuen Artikel hinzu, wobei es oftmals eine englischsprache Vorlage gab. Alle übrigen machten sich an die nicht minder schwere Aufgabe, einen vorhandenen Artikel auf seine Schwächen hin zu analysieren und strukturell sowie inhaltlich zu verbessern.
Als besonders gelungene Artikel möchte ich folgende Beiträge hervorheben:

Als besonders beliebt erwiesen sich unter den Teilnehmer Artikel zu Service-Produkten im E-Learning (Khan Academy, Connexion, iTunes U, OpenLearn, OpenCoursWare …). Auch wenn diese Dienste während der Veranstaltung eine gewisse Beachtung fanden, hätte ich eine geringere Resonanz erwartet. Immerhin bewegen sich die Artikel oft haarscharf an der Grenze zur Werbung für die entsprechenden Angebote. Prinzipiell muss man sich fragen, in wie man man sie als relevant ansehen kann.

Als Herausforderung im Rahmen des Themengebietes begriff ich neben den drei bereits erwähnten, die Artikel über das Peer Assessment und Kognitivismus.

In den Ergebnissen traten dann auch so manche Defizite im Umgang mit der Wikipedia und seiner Gemeinschaft zu Tage. Zum einen betraf dies die Einbindung von anderen Medien (Bilder, Videos, …). Angesichts der text-dominierten Wissensgesellschaft war dies zu erwarten. Die mangelnde Repräsentanz von Videos ist in der Wikipedia seit langem bekannt. Betreffs der Gemeinschaft der Wikipedianer (einschließlich ihrer Bots) sorgten die Schutzvorrichtungen vor Vandalismus für die meisten Irritationen unter den Teilnehmern. So warteten neue Artikel wochenlang auf eine Markierung durch einen Admin. Auch die Vertrauens-Mechanismen, etwa bei der Verschiebung von Artikel durch neue Benutzer, behinderte die Arbeit. Fast Gänzlich ungenutzt blieben die Diskussionsseiten – leider in einem Falls auch dann, als eine halber Beitrag von einem anderen Wikipedianer gelöscht wurde. Als betreuender Dozent habe ich mich in solchen Fällen weitestgehend zurückgehalten, um keine Verzerrungen gegenüber den realen Konflikten und Problemen zu bewirken. Einzig ein Nagtivfeedback im Sinner der wikipedianischen Diskussionskultur hinterließ ich auf den Diskussionsseiten. Lob und Wertschätzung floßen auf anderen Kanälen.

Die von der Wikipedia empfohlene Vorgehensweise konnte ich nur bedingt anwenden:

  1. Am­bas­sa­dor Training => die Trainings konnten nicht leider nicht als virtuelle Lerhveranstaltungen angeboten werden
  2. Pla­nung (Am­bas­sa­dor + Dozent) => war aus zeitgründen unmöglich
  3. Ein­füh­rung in der Lehr­ver­an­stal­tung (Ge­brauch der Wi­ki­pe­dia / best practice) => 15 min + Selbststudium
  4. Ana­lyse exis­tie­ren­der Wikipedia-Artikel zur Iden­ti­fi­ka­tion feh­len­der oder un­voll­stän­di­ger Informationen => Mitteilung per E-Mail
  5. Re­se­arch: Literaturrecherche => eigenständig
  6. Schrei­ben: ein­zeln oder als Gruppe meh­re­rer Studierender => binnen eines Monats
  7. Eva­lua­tion: ver­fas­sen eine re­flek­ti­ven Ar­ti­kel buw. ei­ner Prä­sen­ta­tion über den Ent­ste­hungs­pro­zes­ses des Wikipedia-Artikels in der Lehrveranstaltung. => in der Blockveranstaltung war dies im Nachhinein nicht möglich

Als Fazit kann ich festhalten, dass sich die Erprobung der Wikipedia Academy auch in Eigenregie lohnt. Der Gewinn an Erfahrungen mit der Wikipedia dürfte auf beiden Seiten nicht unerheblich gewesen sein. Meine Hoffnung besteht nun darin, dass die Teilnehmer, aber auch einige Kollegen dieses Lehrszenario in ihrer eigenen Lehre anwenden und somit einen kleinen Beitrag für die Wissensallmende leisten, anstatt wie bisher Seminararbeiten für den Papierkorb oder das persönliche Datenarchive schreiben zu lassen. In Hinblick auf die erzielte Qualität besteht sicher noch keine Vergleichbarkeit mit wissenschaftlichen Enzyklopädien. Doch immerhin eröffnen die in diesem Seminar bearbeiteten Artikel die Chance künftigen noch weiter verbessert zu werden.

IWRM Education: E-Learning Module on Integrated Water Resources Management

One possibility to support the worldwide implementation of IWRM is to improve respective research and education.
This is why IWAS (International Water Research Alliance Saxony), together with the German IHP/HWRP (International Hydrological Programme of UNESCO and Hydrology and Water Resources Programme of WMO), has developed an E-learning module on IWRM that is supposed to complement classical learning options.
Since IWRM is complex and as interdisciplinarity is often missing in water management, the module interlinks lectures, i.e. thematic and geographical linkages (e.g. climate change) between the lectures appear, allowing the user to switch from one lecture to another one.

The objective was to develop a portable and stand-alone hypervideo web application. Software development and hypervideo architecture was build upon standard technology and a specified social video library called vi-two.

Contractee: International Hydrology Program / Hydrology Water Resources Program (UNESCO) in cooperation with Technische Universität Dresden and Helmholtz Centre for Environmental Research – UFZ / Leipzig.

Results: www.iwrm-education.org/

The Module has been listed as on of the UN Climate Change Learning Platforms.

Bilder aus der Deutschen Fotothek abfassen

Bild- und Kartenmaterialien sächsischer Archive sind in der Deutschen Fotothek der Sächsischen Landes- und Staatsbibliothek digitalisiert. Diese zentrale Zugriffsmöglichkeit ist ein entscheidender Schritt in Richtung offener Archive im Sinne der OpenData-Bewegung. Der Vorteil besteht vor allem in der Suche anhand von Metadaten.
Ärgerlich ist es nur dann, wenn man keinen uneingeschränkten Zugriff auf die Materialien erhält. Im Falle einiger historischer Karten ist dies der Fall. Man kann sie auf der Seite der SLUB nur durch ein kleines Fenster einer Flash-Applikation betrachten und nicht download.
Im folgenden Tutorial zeige ich, wie man an die Rohdaten gelangt und sie zu einem Gesamtbild zusammen fügt.

Für den folgenden Dreischritt benötigt man folgende Tools:

  • Firefox und das AddOn FireBug
  • wget als Kommandozeilen-Graber für diverse Webseiten und Daten im Netz
  • montage als Bestandteil der ImageMagick-Bibliothek

Wählen wir diese Flurkarte von Schlauroth als Beispiel.

1. URL der Rohdaten identifizieren
Dazu startet man FireBug (Rechtsklick >> Element mit Firebug untersuchen). Im Quelltext (oder via select) sucht man das Element  ‘<object id=”theMovie” …’. Darin enthalten ist ein <embed>, welches widerum mehre <parameter> beinhaltet. Gesucht ist der Parameter:
<param name="FlashVars" value="zoomifyImagePath=http://fotothek.slub-dresden.de/zooms/gr/olb/0000000/gr_olb_0000040/" />
Daraus entnehmen wir uns die URL.

2. Rohdaten downloaden
Beim Öffnen der URL erwarten einen in dem Fall zwei Ordner mit 500 Bildausschnitten, die zusammen die gesuchte Flurkarten in fünf verschiedenen Vergrößerungsstufen ergeben. Uns interessieren die Ausschnitte mit dem größten Detailgrad “5-0-1.jpg” bis “5-20-16.jpg”. Per Copy Paste der beiden Ordnerseiten sowie einigen Ersetzungsoperationen entsteht eine Textdatei, in der zeilenweise alle Bild-URLs stehen:
http://fotothek.slub-dresden.de/zooms/gr/olb/0000000/gr_olb_0000040/TileGroup0/5-0-0.jpg
http://fotothek.slub-dresden.de/zooms/gr/olb/0000000/gr_olb_0000040/TileGroup0/5-0-1.jpg
http://fotothek.slub-dresden.de/zooms/gr/olb/0000000/gr_olb_0000040/TileGroup0/5-0-2.jpg
http://fotothek.slub-dresden.de/zooms/gr/olb/0000000/gr_olb_0000040/TileGroup0/5-0-3.jpg
http://fotothek.slub-dresden.de/zooms/gr/olb/0000000/gr_olb_0000040/TileGroup0/5-0-4.jpg
http://fotothek.slub-dresden.de/zooms/gr/olb/0000000/gr_olb_0000040/TileGroup0/5-0-5.jpg
http://fotothek.slub-dresden.de/zooms/gr/olb/0000000/gr_olb_0000040/TileGroup0/5-1-0.jpg
...

Mit dieser Textdatei kann man wget füttern und alle 500 Bilder lokal verzeichnen.
wget -i bildliste.txt

3. Rohadten zum Bild zusammenfügen
Dazu gilt es die Bilder zunächst zu betarchten und heraus zufinden, aus wievielen Zeile und Spalten sie bestehen. In dem Falls sind es 20 Zeilen und 16 Spalten.

Spalten bilden:
for (i=0, i < 20, i++){
montage -geometry +0+0 -tile 1x20 5-$i-*.jpg 00_fin_$i.jpg
}

Spalten zusammenfügen:
montage -geometry +0+0 -tile 21x1 00_fin_*.jpg 00_final.jpg

Am Ende bekommt man ein 5234 x 4183 Pixel großes Bild.

Elsevier vs. Open Access

Timothy Gowers macht gegen einen der größten Wissenschaftsverlage mobil. Elsevier verdient gut daran, sich Artikel von Wissenschaftlern kostlos schreiben und begutachten zu lassen, während deren Kollegen bzw. Bibliotheken horrende Summen für die Journale zahlen müssen. Elsevier ist zweifelsohne nur ein Verlag unter vielen, der dieses Geschäftsmodell praktiziert.
Warum Gower zusammen mit seinen 500 Mathematikerkollegen, welche nun eine Petition gegen Elsevier unterzeichnet haben, nicht gleich ein OpenAccess Journal gründet, ist schwer nachvollziehbar. Er selbst glaubt nicht daran, den Verlagsriesen vom Kurs abbringen zu können. Über 5000 Wissenschaftler vornehmlich aus den USA haben die Petition bereits gezeichnet und damit ihren Unwillen besiegelt, keine Artikel mehr bei Elsevier zu veröffentlichen, zu begutachten oder herausgeben zu wollen.

UNESCO-Lernfilme der Wasserwirtschaft zum Hypervideo-Netz entwickelt

In Dresden trafen sich in den vergangen beiden Tagen Wasserexperten aus aller Welt zur Tagung ‘Management of Water in a Changing World: Lessons Learnt and Innovative Perspectives’, um sich über die drängensten Probleme einer nachhaltige Bewirtschaftung der Ressource Wasser zu beraten.

Unter Federführung des UNESCO-IHP/HWRP Koblenz und in enger Zusammenarbeit mit Forschern der TU Dresden und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ – in Leipzig präsentierten wir zum ersten mal die “W – educate” E-Lectures. Die insgesammt 40 Lernfilme zur integrierten Wasserressourcen-Bewirtschaftung haben wir mit Folien versehen und zu einem Hypervideo-Netz aufbereitet. Besonderes Augenmerk legten wir dabei auf das Wissensmanagement der videographischen Ressourcen. Eine zeitliche und semantische Strukturierung gewährt dem Anwender vielfältige Einstiege und Übergänge zwischen den Lernthemen. Das Software Framework zu wurde von mir am IHI Zittau implementiert.
Das Konglomerat an E-Lectures soll ab Dezember als USB-Variante und Internetlösung weltweit Verbreitung finden. Bis dahin nutzen wir die Zeit für weitere Optimierung und die Implementierung eines nachhaltigen Wartungssystems – vielleicht mit Hilfe des ViWiki.

One possibility to support the worldwide implementation of IWRM is to improve IWRM research and education.
Therefore, IWAS does, together with the German secretariat of UNESCO-IHP (International Hydrological Programme) and WMO-HWRP (Hydrology and Water Resources Programme of World Meteorological Organization), develop an E-learning module on IWRM that is supposed to complement classical learning options.
Since IWRM is complex and as interdisciplinarity is often missing in water management, the module interlinks lectures, i.e. that thematic and geographical linkages (e.g. climate change) between the lectures appear and thus the user can switch within one lecture to another one. To facilitate the access to the module, the 39 lectures are structured in several thematic clusters and an introduction to IWRM and a user guide are provided.
Target groups of the module are graduating students in water-related fields, decision makers, water-related professionals and administration staff.

Linux-Stammtisch in Görlitz

Ab sofort gibt es an jedem ersten Montag im Monat einen Linux-Stammtisch in Görlitz. Willkommen sind nicht nur die einschlägigen Geeks, sondern vor allem Neulinge und solche die es werden wollen. Mit Rat und Tat führen wir durch die Welt der freien Software und zeigen Wege einer zeitgemäßen und effizienten Arbeit mit robusten Linux-Systemen.

Die thematische Bandbreite orientierte sich an den Vorlieben und Bedürfnissen der anwesenden. Neben klassischer OpenSource Software tangieren wir natürlich auch andere soziale Innovationen wie OpanAccess, OpenData und viele andere mehr.

Aktuelle Informationen sprudeln bald aus dem Quell: linuxgoerlitz.de.im.