Braindrain Zittau – Konstanz

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“Das Plakat bringt auf eine schlichte, aber zugleich pfiffig eingängige Art und Weise zum Ausdruck, was Konstanz ausmacht: Nicht nur aufgrund seiner einmaligen Lage am Bodensee eine hervorragende Lebensqualität bieten zu können, sondern darüber hinaus auch Stätte für Spitzenforschung und innovative Technologien und Wirtschaftsunternehmen zu sein”. Ja, das mag Konstanz sein.

Doch ist es nicht makaber in einer Stadt wie Zittau, die massiv unter der Abwanderung junger gut ausgebildeter Leute zu leiden hat, auch noch für diesen Braindrain zu werben? Sind die Eigentümer dieser Werbeflächen derart gierig, dass sie für den Fortgang ihrer Kinder und den damit verbundenen Niedergang der Region werben lassen?

Bei genauerer Betrachtung fällt der erwähnten Zielgruppe dann hoffentlich auf, dass Konstanz nicht zweifelsfrei die Stadt am Wasser (H2O), sondern die Stadt am Formaldehyd (CH2O) zu sein scheint. Die Umrisse des Bodensees wurden auf dem Plakat mit H2O-Symbolen aufgefüllt, die jeweils aus zwei sternförmig angeordneten H und einem O bestehen, welche durch drei Strichen verbunden sind. Chemiker erinnern diese Symbole am ehesten an Formaldehyd, statt an Wasser. Den Zittauern belibt diese subtile Feststellung hoffentlich nicht verborgen.

Ich rufe hiermit zu einen Gegenentwurf eines Plakates mit dem Titel “Zittau – Die Stadt an der Kohle” oder “Zittau – Die Stadt mit Grenzwert” auf. Einreichungen als Kommentar-Link oder via Mail an: niels atttt nise81 dotttt com.

Identifikation via IP-Adresse ist unsicher

In der Wochenzeitung Die Zeit erschien ein ausgezeichneter Artikel, der sowohl die Praxis der Vorratsdatenspeicherung, als auch die kläglichen Netzsperren ad absurdum führt. Beide Ansätze basieren auf der Annahme Verdächtige bzw. straffällig gewordene Personen anhand ihrer IP-Adresse zu identifizieren. Die IP-Adresse wird dynamisch vom Internetanbieter bei der Einwahl ins Internet vergeben und spätestens nach 24 Stunden geändert. Lediglich den Providern ist also bekannt, wem zu welchem Zeitpunkt eine bestimmte IP-Adresse zugewiesen wurden. Im Falle einer im Internet begangenen Straftat oder eines ähnlich begründeten Verdachts, können Strafverfolgungsbehörden die Zuordnung von Anschlussinhaber und IP-Adresse beim Provider erfragen (UrG §101), da dieser selbige über sechs Monate auf Vorrat speichern muss. Die Schlussfolgerung, dass der Anschlussinhaber anhand der IP-Adresse für eine wie auch immer geartete Straftat verantwortlich gemacht werden kann, vernachlässigt die Realität in der Nutzung des Internets, weil:

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Wald 2.0 statt CO2.0

Heute beraten sich 50.000 Politiker, Forscher, Aktivisten und Lobbyisten auf dem Weltklimagipfel in Kopenhagen, in welchem Maße der Ausstoß von Treibhausgasen in den nächsten Jahren reduziert werden soll. Die Frage dreht sich dabei hauptsächlich um die Reduktion der CO2-Emission und weniger um jene Klimagase wie Methan, deren Anteil in der Athmophäre zwar geringe, deren Einfluss auf die Erwärmung jedoch ungleich größer ist.

Al Gore und zu letzt Kirk Smith meinten, die Menschen verstünden die Komplexität der Problematik nicht ausreichend, weshalb man ihnen nur ein Ziel vor Augen setzen könne. Und das heißt: CO2 abbauen.

Allein für meinen Apple MacBook müsste ich pro Jahr einen (Apfel-)Baum pflanzen, um den CO2-Ausstoß kohlegetriebener Stromversorgung zu kompensieren:

Leistung MacBook: 3,65A * 16,5V = 60,3 Watt
Stromverbrauch pro Jahr: 60,3W * 12 Stunden * 365 Tage = 527.571 kWh/Jahr
Lausitzer Kohlestrom: 1,150 kg CO2 / kWh => 606,70665 kg CO2 / Jahr

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