Machen Sie mit! Überwachen Sie Ulm!

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[satire] Jetzt neu in Neu-Ulm: die totale Überwachung von Badenwürtemberg. Alle Bayern sind hiermit aufgerufen, den Ulmern ins Wohnzimmer zu glotzen.
Schauen Sie nach, ob die Ulmer Bomben bauen, linke Zeitungen lesen oder Kuchen essen.
Der Freistaat will es wissen. Überwachung ist die beste Verteidigung unserer weiß-blauen Kulturgüter. [/satire]

Die Welt im Jahre 2018 (von frühlyn)

Genetik

Ich denke, dass die Forschung mit Stammzellen uns nicht nur irgendwann ermöglicht menschliche Organe nachzuzüchten, sondern auch die Ernährung der Menschheit verändern wird. Lebende Tiere werden immer teurer zu unterhalten werden, und damit auch die Preise für Fleisch. In zehn Jahren werden aus Rinderstammzellen (oder den Stammzellen anderer Tiere) Muskelzellen gezüchtet und zu Nahrungsmitteln verarbeitet. Wir kriegen quadratische Steaks.

Energie

Ein großes Problem stellt auch die Energieversorgung dar. Ich sehe in der Zukunft eine autarke Energieversorgung auf Ebene einzelner Gebäude (groß und klein). Aber um das zu erreichen, werden Solar- und Energieverarbeitungsanlagen auf biochemischer und organischer Basis entwickelt werden, welche die Energieeffizienz der pflanzlischen Photosynthese erreichen. Beispielsweise Solarzellen die Chlorophyl enthalten und das Sonnenlicht in Zucker speichern und Hauskraftwerke die den Zucker ähnlich wie Mitochondrien beinahe verlustfrei in verwertbare Energie zurück umsetzen.

Gesellschaft

Auch denke ich, dass unsere Gesellschaftsformen eine Wandlung erfahren werden. Da bisher jede Gesellschaftsform an gravierende Probleme stieß, wird an neuen Strukturen experimentiert werden. Im kleinen Betrieb bis hin zum Großkonzern oder gar zu Staaten (obwohl das eher in 100 Jahren). Eines dieser Experimente könnte die “Stochastokratie” sein. Eine Herrschaftsform, die durch den Zufall bestimmt wird. Der aktuelle Anführer (Vorstandsvorsitzender, Kanzler) wird ausgelost, und muss im Anschluss allen Pflichten und Rechten des Amtes gerecht werden. So muß sich jeder jederzeit über die Führungsaufgaben Gedanken machen. (Wahrscheinlich werden wir das als Staat erst in 1000 Jahren sehen, aber im kleinen könnte der Versuch gelingen, eventuell auch in Mischformen, einem gewähltem Gremium, aus diesem wird dann gelost.)

Medizin

Ich sehe auch große Fortschritte in der Medizintechnik auf uns zukommen. Ich glaube das in 10 Jahren Nanoprothesen möglich sein werden, kleine Nanoroboter, die Zellen unserer Organe unterstützen können. Beispielsweise in der Verdauung, diese durch mechanische Zerkleinerung der Nahrung zu unterstützen. Oder auch Nanobots, die eine begrenzte Menge Wirkstoffe mitführen (bspw. Enzyme) oder sogar synthetisieren können.

Siedlung

Als letztes glaube ich auch, dass sich das Gesicht vieler Städte ändern wird. Um den drohenden Verkehrskollaps zu vermeiden müssen sich die Städteplaner etwas einfallen lassen. Der Individualverkehr mit großen Fahrzeugen wird aus vielen Innenstädten verbannt werden. Stattdessen werden die öffentlichen Verkehrsmittel modernisiert werden, statt großer Busse werden vermehrt kleinere Fahrzeug eingesetzt werden, eventuell eine Art elektronische Rikscha, die festgelegte Routen fährt und dabei einen Minutentakt anbieten können. Oder offene Fahrzeuge die nach dem Prinzip eines Pater-Nosters-Aufzugs ständig fahren und nur an Ein-/Ausstiegsstationen abremsen und langsamer fahren. Große Herausforderung hierbei ist diese Stationen so zu entwerfen, dass der Ein- und Ausstieg gefahrlos möglich wird.

KOMMENTAR AUF DIESEN BEITRAG SIND UNBEDINGT ERWÜNSCHT.

Die Welt im Jahre 2018 (von strohd)

Mir ist ein chip unter der haut eingefallen, damit hat jeder eine Identität auch ohne Pass. Man kann dann Eingangskontrollen machen, die Krankenkasse darüber abrechnen und den Führerschein darüber laufen lassen. Nie wieder muss man Papiere mit sich tragen. Schöne volle Kontrolle ala Film Gataca.

Es wird eine neue Energiequelle geben, vielleicht ein Meerschweinchen-Kraftwerk oder irgendeinen Stoff, den wir noch nicht kennen.

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Teppichboden, der mittels Leuchtfäden das Zimmer beleuchtet in allen Farben die man will, oder passend zur Musik.

Eine neue Form der Interaktion mit Computern, keine Maus und Tastatur, sondern über Augenbewegungen.

Ganz nebenbei ist ein bedeutender Industriestaat im Bürgerkrieg und unter die Räder geraten.

Die Welt im Jahre 2018 (von nise81)

Open Source Projekte …

… dominieren neben der Informatik auch zunehmend in weiteren technischen Disziplinen, wie dem Maschinenbau, der Elektrotechnik und Mechatronik, aber auch in der Chemie und Biologie. Entscheidend ist neben der freien Verfügbarkeit von Bauanleitungen insbesondere die kollaborative Arbeit von sich freiwillig zusammenfindenden Menschen. Eine Modularität kleiner Open Source Produkte erlaubt die Zusammensetzung zu größeren Produkten. Verschiedene Lizenzmodelle regeln die Verwertungsrechte, wobei nicht triviale Sonderwünsche seitens des Abnehmers weiterhin von spezialisierten Firmen erledigt werden. Größere kommerzielle Unternehmen stützen ihre Entwicklung ebenfalls auf quelloffene Spezifikationen und verfeinern oder veredeln diese für all jene, denen Zeit und Know-How zur Selbstanfertigung fehlt.

Papierfreie Welt

Zeitungen und Zeitschriften sind fast ausschließlich nur noch in digitaler Form erhältlich und können auf speziellen Display-Folien gelesen oder an eine Fläche projiziert werden. Die Daten dieser Lese- und Anzeigegeräte lädt man via Funk. Die Artikel sind über Hyperlinks verknüpft und selbst kleine Videos werden mitgeliefert, so dass der Unterschied zu den alten Webseiten bzw. zum TV nahezu verschwindet. Der Büchermarkt wird jedoch aufgrund der altmodischen Verleger weiterhin vom Papier dominiert sein und nur bedingt durch ebooks, Audio- und Videobooks (=nonlineare Hyperlink-Videos) Anteile abgeben. Die üblichen Bürodrucker werden durch gesetzliche Initiativen verdrängt bzw. verteuert, so dass sie nicht mehr wirtschaftlich sind nun endlich aus den Büros und Haushalten verschwinden.

Energie

Nach einer Verknappung fossiler Energieträger wird der Energiebedarf für mobile Kleingeräte durch ebenso mobile Stromerzeuger gedeckt. Diese nutzen die durch menschliche Bewegung und Wärme entstehende Energie. Der Großteil des verbleibenden Energiebedarfs wird durch Erdwärme (Tiefenbohrungen von 11km), Sonne und Wind gedeckt, da Erdöl für die Herstellung von bestimmten Polymerverbindungen benötigt wird. In der Übergangszeit bis die erwähnten Energiequellen erschlossen sind, werden erhebliche Energieeinsparmaßnahmen durch den Staat durchgesetzt bzw. die Nutzung von unnötigen energieintensiven Maschinen untersagt (=> Schwellenstaaten). Die Kernfusion wird bald nicht mehr wegzudenken sein.

Siedlungen

Menschliche Siedlungen werden in den entwickelten Regionen der Erde fast gänzlich urbanisiert sein, d.h. abgesehen von ein paar Bauern und Pensionären/Rentnern lebt fast niemand mehr auf dem Lande, wo sich allmählich wieder die Natur auszubreiten beginnt (Überwucherte Geisterdörfer, Rückkehr von ausgestorbenen Tieren, Urwälder). Städte dagegen werden dahingehend optimiert, dass viele Menschen energiesparend zusammen wohnen, so dass sich (Energie-)Verbrauch und Transportwege reduzieren. Auch die kulturelle und soziale Vielfalt erreicht ihr Maximum in diesen autarken Zentren bzw. Ballungsräumen. Die großen Populationen auf engem Raum führen zu einen ausgeprägten Konkurrenzdenken, was sich u.a. in zahlreichen künstlerischen und technischen Errungenschaften (Open Source Produkte) widerspiegelt. Arbeitsplätze auf dem Lande verschwinden zunehmend und andererseits sind Arbeitnehmer auch kaum noch gewillt der Arbeit wegen aufs Land zu ziehen, sofern sie nicht von daheim, also von der Stadt aus arbeiten können. Insgesamt folgen vor allem Frauen diesem Trend, in der Provinz dominiert deswegen der Anteil der Männer.

Datenspeicherung

Unpersönlichen Daten (wie Filme, Musik) werden zentral gespeichert und können von da abgerufen werden. Persönliche Daten bzw. Datenschlüssel (Passwörter) behält man am besten im Kopf, biometrischer Zugriffsschutz bietet keine Sicherheit. Dennoch werden Menschen hauptsächlich anhand biometrischer Merkmale identifiziert. Implantierte Microchips identifizieren einerseits einen Menschen und sammeln andererseits sämtliche Daten (Position, Emotionen-> u.a. Gewalt/Hass/Wut, Gesundheitszustand, Gesprochenes, Kameradaten), die von einer staatlichen oder privatwirtschaftlichen Instanz (auch Unternehmen bilden Staaten) zur Prävention und Kontrolle analysiert werden. Menschen ohne diese Chips sind vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen und können deshalb nur außerhalb der großen Städte als so genannte “Wilde” oder “Terroristen” leben.

Virtuelle Welt

Ein nicht zu unterschätzender Anteil der Bevölkerung handelt und produziert (im Sinne von Schaffen) ausschließlich virtuelle Güter. Ihr Arbeitsplatz befindet sich deswegen in ebensolche virtuelle Welten. Vorgänger dieser Arbeitsplätze waren die Onlinebroker, Moderatoren in Foren, Blogger und einige Programmierer. Der Ort, an dem die Arbeit verrichtet wird ist unentscheidend und somit arbeiten Menschen von überall in der Welt an einem Projekt – ja ihr Arbeitsplatz ist sogar absolut (!) ortsunabhängig, da stets eine Verbindung zum Arbeitsplatz in der virtuellen Welt aufgebaut werden kann. Virtuelle Güter werden, wie die realen auch, in Projekten geplant, konstruiert, getestet und schließlich an Personen oder Organisation ausgeliefert, die damit den ihnen zugeteilten virtuellen Raum gestalten. Ähnlich verhält es sich mit Serviceleistungen. Besonders hervorzuheben ist der hohe Freiheitsgrad dieser Arbeit. Lose Arbeitsverträge und emanzipiert-globalisierte Arbeitnehmer bzw. Freelancer steigen ebenso schnell in ein Geschäft ein, wie sie abspringen. Insgesamt ist ist jedoch so, dass jene virtuellen Güter, je nach Art, sehr leicht und eigentlich von jedem geschaffen werden können. Die dazu nötigen Kenntnisse der Programmierung (gemeint ist auch das Zusammenstöpseln von Komponenten/Plugins, ähnlich dem früheren “Installieren” und konfigurieren von PC-Programmen) gehören für die jüngere Generation ebenso zu den grundlegenden Kulturtechniken, wie das Lesen, Schreiben und Rechnen.

Bots

(Ro)Bot oder liebevoll Boty (von Body) genannte Maschinen, die menschliche Emotionen und Denkweisen erkennen (Geruchssensoren + Sprachanalyse + Bilderkennung), analysieren und sich durch eine Verknüpfung von neuronalen und semantischen Schlussfolgerungen zu geschätzten Zeitgenossen entwickeln, die ebenso ihre Gefühle verbal zum Ausdruck bringen. Ihre Sprachausgabe ist der des Menschen zum Verwechseln ähnlich (Simulation von Schallwellen im menschlichen Kehlkopf, Rachen, Mund und Nase). Zwischen Menschen und Botys entwickeln sich Beziehungen, die zunächst an die mit Haustieren (man denke da an den Aybo) erinnern, doch wesentlich intimer werden (Love-Botys). Botys kümmern sich darüber hinaus vollkommen selbstständig für all die Arbeiten, die Menschen noch nie wirklich gern erledigt haben (Putzen, Kehren, Transport von Waren).

Klone

Tiere, Pflanze und auch Menschen werden, zumindest in einigen Ländern, ganz selbstverständlich genetische reproduziert, wobei diese genetischen Duplikate unsere genetische Auslese und Vielfalt minimiert und langfristig Probleme herbeiführen (-> Erbkrankheiten, Mutationen am Erbgut).

KOMMENTAR AUF DIESEN BEITRAG SIND UNBEDINGT ERWÜNSCHT.

Nachtrag zum Vortrag

Ich bedanke mich bei allen Anwesenden des gestrigen Vortrags in der Görlitzer Stadtbibliothek für ihr Kommen und ihr reges Interesse. Zunächst hatte ich nicht damit gerechnet vor 73 Leuten zu sprechen und war insofern sehr erfreut sowohl Zeitzeugen als auch Jugendliche im Publikum zu sehen. Insbesondere danke ich Philipp und dem Haus und Hof e. Verein, die diesen Abend so hervorragend organisert und beworben haben. Die Vortragsfolien zum herunterladen: pdf_icon.jpg KZ-AL_Goerlitz (lecture2008…) (2.5 MB)

Das von Dr. Quill so umworbene Buch von Shlomo Graber kann man hier kaufen (habe leider nur den Amazonlink gefunden). Der Künstler Shlomo Graber hat, wie ich gerade bemerkte, auch eine Homepage. Alles weitere zum Thema der KZ-Außenlager Görlitz und Rennersdorf erscheint noch in diesem Monat, also im April 2008, als Buch im Neisse Verlag Dresden (Update: => Bucherscheinung im Juni 2008).

Testimonium: Anna Hyndráková

Im Folgenden lesen sie in einer Übersetzung aus dem Englischen die Erlebnisschilderungen der Tschechin Anna Hyndráková, welche zunächst im tschechischen Samizdat und später einem Sammelband mit dem Titel “World without human dimensions” im Jahre 1991 vom staatlichen Jüdischen  Museum in Prag herausgegeben wurde.

Anna Hyndráková wurde 1943 von Prag nach Theresienstadt und später nach Auschwitz, so wie in die Groß-Rosener KZ-Außenlager Christianstadt, Niesky, Görlitz und Rennersdorf deportiert.

Übersetzung: Niels Seidel

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Vortrag in der Görlitzer Stadtbibliothek

Eine Begleitveranstaltung anlässlich des Aufenthaltes des Zuges der Erinnerung am 4. und 5. Mai in Görlitz – gemeinsam mit Haus und Hof e.V.:

Im Mai macht der „Zug der Erinnerung“ in Görlitz Station. Er fährt im Gedenken an die deportierten jüdischen Kinder aus Deutschland und Europa seit dem 8. November 2007 durch die Bundesrepublik. Die „rollende“ Ausstellung, die die Deportationsschicksale vieler Kinder und ihrer Familien darstellt, ist am 4. und 5. Mai auf dem Bahnhof Görlitz zu sehen. Im Vorfeld findet in der Stadtbibliothek eine Veranstaltung zum Thema „Das KZ-Außenlager Biesnitzer Grund in Görlitz“ mit Niels Seidel statt, der lange und umfassend zu dem Görlitzer KZ-Außenlager, welches zu dem Lagerkomplex Groß-Rosen gehörte, recherchiert und Zeitzeugen befragt hat. Seine umfassende Arbeit wird er am 15. April in der Görlitzer Stadtbibliothek der Öffentlichkeit vorstellen. Der Vortrag, den der Haus und Hof e.V. organisiert hat, wird einen Überblick geben über das Görlitzer Lager, über das Leben darin und den Umgang der Görlitzer geben. Beginn ist 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.