Vortragsankündigung: Verarbeitung kontinuierlicher und periodischer Datenströme in adaptiven Lernumgebungen, CampusSource 2020, TU Dortmund

CampusSource e.V. ist ein Zusammenschluss von Hochschulen in NRW, der die Entwicklung und den Einsatz von Open Source Produkten im Bildungsbereich zum Ziel hat. Die beteiligten Hochschulen arbeiten gemeinsam an Anwendungen und stellen Quellcode sowie ihre Erfahrungen der Allgemeinheit zur freien Verfügung.

NEUER Termin: 24. September 2020

Einmal jährlich treffen sich die an der Initiative beteiligten Menschen zu einer Tagung. In diesem Jahr findet die CampusSource Tagung an der TU Dortmund statt. Ich werde dort etwas über unsere Projekte APLE und auch LA-Diva berichten:

Verarbeitung kontinuierlicher und periodischer Datenströme in adaptiven Lernumgebungen
– Niels Seidel, FernUniversität in Hagen –

In einer Lernplattform wie Moodle lässt sich das Verhalten der Lernenden in Form von detaillierten Logdaten erfassen. Adaptive Lernumgebung können anhand dieser kontinuierlichen Datenströme und den daraus berechneten Kennzahlen, Clustern und erkannten Mustern regelbasierte Entscheidungen treffen, um die Lernenden durch Empfehlungen und Interventionen in ihrem individuellen Lernprozess zu unterstützen. Neben den Logdaten können auch weniger veränderliche und periodisch anfallende Daten wie etwa Prüfungsleistungen oder Kursbelegungen in den Adaptionsregeln Berücksichtigung finden.

Die Herausforderung besteht jedoch darin, die kontinuierlichen und periodischen Datenströme auch für große Studierendenkohorten mit geringer Latenz zu verarbeiten und dabei auch umfangreichere Berechnungen durchzuführen. In dem Vortrag stellen wir unseren Lösungsansatz vor und berichten von unseren Erfahrungen im Projekt Adaptive Personalized Learning Environment (APLE) an der FernUniversität in Hagen.

Unser Vortrag zum HDS.Forum 2014 an der TU Bergakademie Freiberg

Reichlich später, aber immerhin überhaupt noch online, kommen hier unsere Folien, die wir beim HDS.Forum am 7. November zum besten gaben. Die Message des Vortrags lautet: Berücksichtige die W3C-Standards nicht nur bei der Entwicklung von Video Playern, sondern auch bei der Erstellung audiovisuelle Lerninhalten. Videos sind nicht barrierefrei, können jedoch durch Untertitel, Transkriptionen und eine anpassbare Wiedergabegeschwindigkeit wesentlich besser genutzt werden. Die Zielgruppe sind hier in erster Linie Lernende gewesen, die die im Video vorherrschende Sprache nicht perfekt beherrschen. Ihr Workload mit den fremdsprachigen Videos unterschied sich signifikant zu dem ihrer deutschen Kommilitonen. Um einen wirklich barrierefreien Videoplayer zu gestalten, muss man neben diesen sprachlich/auditiven Aspekten, ein verstärktes Augenmerk auf die visuellen Inhalte legen (z.B. Videoqualität, Lupe zur Vergrößerung, Filter zur Verstärkung von Kontrasten).

Für mich war dies hier nur ein erster Ausflug in das Spannungsfeld barrierefreier Lerntechnologien. In drei Feldstudien haben wir mehrere zehntausens Datensätze gesammelt, die dahingehend noch nicht ausreichend untersucht worden. Um valide Empfehlungen für die Gestaltung von Videoplayern und Video-CMS geben zu können, müssen wir umfassendere Usability-Untersuchungen durchführen.

Vorträge im April und Mai

Crowdfunding für die Wissenschaft – Hintergründe, Nebeneffekte und Praxiserfahrungen
23. April 2014 im Festsaal der SLUB Dresden, geplant als Co-Referat von Thorsten Witts von Sciencestarter. Den Livestream realisieren meine Kollegen im Projekt escience-sachsen.de.

Ob Kreative, Künstler oder Journalisten, immer mehr Leute finanzieren ihre Projekte über Crowdfunding und speziellen Crowdfunding-Plattformen. Mit www.sciencestarter.de gibt es seit November 2012 erstmals auch eine Crowdfunding-Plattform speziell für Projekte aus Wissenschaft, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Thorsten Witt, Projektleiter von Sciencestarter bei Wissenschaft im Dialog spricht in seinem Vortrag über die Chancen, Hintergründe und Nebeneffekte von Crowdfunding für die Wissenschaft. Zudem wird Niels Seidel, Mitarbeiter am Medienzentrum der Technischen Universität Dresden, über seine persönlichen Erfahrungen zu seinem mittels Crowdfunding finanzierten Projekt “Theresienstadt explained” berichten.

Analyse von Nutzeraktivitäten in linearen und nicht-linearen Lernvideos
25. April 2014 beim Symposium: VIDEO: Didaktik – Technik – Hochschullehre an der Kunstuniversität Graz.

Es gibt viele Beweggründe das Verhalten von Nutzern bei der Betrachtung von Lernvideos zu analysieren. In diesem Beitrag werden methodische Ansätze zur visuellen Analyse von Nutzeraktivitäten in linearen und nicht-linearen Lernvideos vorgestellt. Ziel ist es dabei, durch geeignete Visualisierungsinstrumente besser zu verstehen, wie Lernende einzelne Videos nutzen und sich innerhalb von Videokollektionen verhalten. Ausgehend von der Erhebung und Aufbereitung von Logdaten werden Visualisierungen für die Betrachtung von einzelnen Lernenden und Lerngruppen vorgestellt. Das Nutzerverhalten in nicht-linearen Videos respektive Hypervideos wird durch Verlaufspfade, Segment-Zeit-Diagramme und Graphen veranschaulicht.

Theresienstadt explained [demo]
25. April 2014 beim 8. Deutsch-Tschechischen Jugendtreffen in Terezin/CZ.

In vielerlei Hinsicht handelt es sich bei dem NS-Propagandafilm »Theresienstadt: Eine Dokumentation aus dem Jüdischen Siedlungsgebiet« um ein wertvolles historisches Zeitdokument, was in besonderen Maße als Lerngegenstand in Schulen und Hochschulen sowie innerhalb der Gedenkstätte Terezin genutzt werden kann. Der Film kann jedoch nicht ohne eine Erklärung und historische Einordnung im Bildungsbereich verwendet werden. Ohne Kenntnis der Protagonisten und Orte lässt sich der Film nur unzureichend verstehen. Ohne eine detaillierte Erklärung der Propagandalügen sowie Hinweisen auf das Unsichtbare, vermittelt der Film auch heute noch all zu leicht den Eindruck vom Idyll eines Konzentrationslagers. Durch die Anreicherung von biografischen, geografischen und kontextbezogenen Informationen als interaktives Video begegnen wir diesen Schwierigkeiten. Der Film »Theresienstadt« vollständig digital aufbereitet und gemäß dem Drehbuch arrangiert.

Open Commons Region Dresden. Wie erschließt man die digitalen Gemeingüter einer Stadt?
15. Mai 2014,  im Hackerspace des CCC in Dresden. Den Vortrag hielt ich schon einmal beim Umundu-Festival. Diesmal gehe ich jedoch auf aktuelle Entwicklungen aus den Open Data Meetups sowie dem neu gegründeten OK LAB Dresden ein. Siehe auch #OpenDataDresden.

Nachtrag zum Vortrag

Ich bedanke mich bei allen Anwesenden des gestrigen Vortrags in der Görlitzer Stadtbibliothek für ihr Kommen und ihr reges Interesse. Zunächst hatte ich nicht damit gerechnet vor 73 Leuten zu sprechen und war insofern sehr erfreut sowohl Zeitzeugen als auch Jugendliche im Publikum zu sehen. Insbesondere danke ich Philipp und dem Haus und Hof e. Verein, die diesen Abend so hervorragend organisert und beworben haben. Die Vortragsfolien zum herunterladen: pdf_icon.jpg KZ-AL_Goerlitz (lecture2008…) (2.5 MB)

Das von Dr. Quill so umworbene Buch von Shlomo Graber kann man hier kaufen (habe leider nur den Amazonlink gefunden). Der Künstler Shlomo Graber hat, wie ich gerade bemerkte, auch eine Homepage. Alles weitere zum Thema der KZ-Außenlager Görlitz und Rennersdorf erscheint noch in diesem Monat, also im April 2008, als Buch im Neisse Verlag Dresden (Update: => Bucherscheinung im Juni 2008).

Vortrag in der Görlitzer Stadtbibliothek

Eine Begleitveranstaltung anlässlich des Aufenthaltes des Zuges der Erinnerung am 4. und 5. Mai in Görlitz – gemeinsam mit Haus und Hof e.V.:

Im Mai macht der „Zug der Erinnerung“ in Görlitz Station. Er fährt im Gedenken an die deportierten jüdischen Kinder aus Deutschland und Europa seit dem 8. November 2007 durch die Bundesrepublik. Die „rollende“ Ausstellung, die die Deportationsschicksale vieler Kinder und ihrer Familien darstellt, ist am 4. und 5. Mai auf dem Bahnhof Görlitz zu sehen. Im Vorfeld findet in der Stadtbibliothek eine Veranstaltung zum Thema „Das KZ-Außenlager Biesnitzer Grund in Görlitz“ mit Niels Seidel statt, der lange und umfassend zu dem Görlitzer KZ-Außenlager, welches zu dem Lagerkomplex Groß-Rosen gehörte, recherchiert und Zeitzeugen befragt hat. Seine umfassende Arbeit wird er am 15. April in der Görlitzer Stadtbibliothek der Öffentlichkeit vorstellen. Der Vortrag, den der Haus und Hof e.V. organisiert hat, wird einen Überblick geben über das Görlitzer Lager, über das Leben darin und den Umgang der Görlitzer geben. Beginn ist 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.