Folien zum Workshop: Zwischen Vorlesungsaufzeichnung und MOOC – Lernvideos didaktisch sinnvoll einsetzen.

Diesen Workshop hatte ich zusammen mit Caroline Mehner an der Universität Leipzig angeboten. Der Workshop liegt schon einige Zeit zurück, doch ehe die Materialien in der Schublade verschwinden und in unserem Projekt (Lehrpraxis im Transfer) keine Verwendung mehr finden, möchte ich sie lieber teilen und zur Diskussion stellen. Der größte Teil der Inhalte habe ich übrigens den einführenden Kapitel meiner (hoffentlich bald fertigen) Dissertation entnommen.

Unser Vortrag zum HDS.Forum 2014 an der TU Bergakademie Freiberg

Reichlich später, aber immerhin überhaupt noch online, kommen hier unsere Folien, die wir beim HDS.Forum am 7. November zum besten gaben. Die Message des Vortrags lautet: Berücksichtige die W3C-Standards nicht nur bei der Entwicklung von Video Playern, sondern auch bei der Erstellung audiovisuelle Lerninhalten. Videos sind nicht barrierefrei, können jedoch durch Untertitel, Transkriptionen und eine anpassbare Wiedergabegeschwindigkeit wesentlich besser genutzt werden. Die Zielgruppe sind hier in erster Linie Lernende gewesen, die die im Video vorherrschende Sprache nicht perfekt beherrschen. Ihr Workload mit den fremdsprachigen Videos unterschied sich signifikant zu dem ihrer deutschen Kommilitonen. Um einen wirklich barrierefreien Videoplayer zu gestalten, muss man neben diesen sprachlich/auditiven Aspekten, ein verstärktes Augenmerk auf die visuellen Inhalte legen (z.B. Videoqualität, Lupe zur Vergrößerung, Filter zur Verstärkung von Kontrasten).

Für mich war dies hier nur ein erster Ausflug in das Spannungsfeld barrierefreier Lerntechnologien. In drei Feldstudien haben wir mehrere zehntausens Datensätze gesammelt, die dahingehend noch nicht ausreichend untersucht worden. Um valide Empfehlungen für die Gestaltung von Videoplayern und Video-CMS geben zu können, müssen wir umfassendere Usability-Untersuchungen durchführen.

Vortrag WEL’14: Aufgabentypen und Einsatzszenarien für ein E-Assessment in Lernvideos

Am Donnerstag fand in Görlitz zum 12. mal der Workshop on E-Learning statt. Ich hatte die Ehre die Session zum Thema E-Assessment zusammen mit Prof. H.-J. Kretschmar zu moderieren und darin selbst einen Vortrag zu halten. Der Inhalt des Vortrags ist im Tagungsband nachzulesen.

Aufgabentypen und Einsatzszenarien für ein E-Assessment in Lernvideos Unter der Berücksichtigung der Multimedialität sowie der zeitlichen Dimension von Lernvideos lassen sich herkömmlichen Aufgabentypen wie Multiple Choice, Lückentext, Zuordnungs- und
Reihenfolgeaufgaben in einer neuen Art und Weise in Videos integrieren. In diesem Beitrag stellen wir einen konzeptionellen Rahmen für die zeitliche und räumliche Anordnung von Aufgabentypen im videobasierten Assessments vor. Wir verfolgen damit das Ziel, ausgewählte Aufgabentypen in Verbindung mit CSCL-Scripts im Rahmen der E-Tutorenqualifikation der TU Dresden einzusetzen und ihren Nutzen sowie ihre Akzeptanz zu untersuchen.

Zitation: Seidel, N., & Jödicke, C. (2014). Aufgabentypen und Einsatzszenarien für ein E-Assessment in Lernvideos. In K. Herring & J. Kawalek (Hrsg.), WEL`14 – Workshop on eLearning, S.83-92. Görlitz.

Vortragsfolien:

Ein Facharbeitkreis zu Videos in der Lehre

Üblicher Weise blogge ich im Sommer immer etwas weniger, doch in diesem Jahr liegt es an einem zweiten Kanal, den ich im Rahmen der Gründung des Facharbeitskreis »Videos in der Lehre« am 21. Juli 2014 eröffnet habe. Die Beiträge dort hätte ich auch gut hier anbringen können, obwohl ich originäre Inhalte wie diese hier bevorzuge.

Screenshot der Seite vom Facharbeitskreis

Worauf ich hier aufmerksam machen möchte, ist die virtuelle Repräsentanz des Facharbeitskreises »Videos in der Lehre«. In Gestalt eines Blog dient die Seite als Informationskanal für das Lehren und Lernen mit Video in der Hochschullehre. Interessierte können sich dort registrieren, um eigene Beiträge zu verfassen oder im Forum zu diskutieren.

Wie die Bezeichnung “Facharbeitskreis” vermuten lässt finden sich die Teilnehmer auch in regelmäßigen Abständen zusammen und bearbeiten die für sie interessanten Themen. Meine Motivation dort mitzuwirken hat nicht nur bedingt meiner Rolle als Mediendidaktiker im Projekt Lehrpraxis im Transfer zu tun. Wesentlich ist für mich das Gespräch mit Lehrenden zu führen, um neue Impulse für die Entwicklung von Videolernumgebungen zu erhalten. Aber auch Berichte aus meinen aktuellen Projekten #exif14, E-TuScript und Theresienstadt explained könnten für andere Lehrende von Interesse sein.

Das nächste Treffen ist bereits am Freitag, dem 26. September an der TU Chemnitz.

Upcoming: Lernvideos im Kontext von Social Software

Der Karriereservice der Hochschule Zittau veranstaltet am 18. Dezember ein Symposium zum Thema »Digitalisierung und Social Media in Wirtschaft und Wissenschaft«. Ich werde mich dort mit einem Vortrag über »Lernvideos im Kontext von Social Software« beteiligen:

Videos werden im Kontext von Social Software oftmals als atomare Artefakte repräsentiert, deren zeitliche Dimension für kommunikative und kollaborative Aktivitäten unzugänglich bleibt. Für Lernvideos als konservierte Wissensbestände eröffnen sich jedoch vielfältige zeitgenaue Interaktions- und Kommunikationsmöglichkeiten, die in bestimmten Lehr-Lern-Szenarien einen Nutzen entfalten können. So kann beispielsweise aus einem monologischen Lernvideo ein Dialog zwischen den Lernenden untereinander und dem Lehrenden erwachen. Ebenso können sich am Prozess der Wissensproduktion Lehrende und Lernende gleichermaßen beteiligen.
Der Vortrag bietet eine Überblick über videographische Lernumgebungen und spannt einem Bogen von Video-Blogs über Video-Wikis bis hin zu Open Educational Resources und aufkommenden Formaten wie „Coursera“, „ununi.tv“ sowie andern Massive Open Online Courses (MOOCs).

Programm

Die Kreide im Lernvideo

Als Kreidezeit bezeichnet man gern den Zeitabschnitt, der durch neue Lerntechnologien sein Ende gefunden haben soll. Dabei vergisst man schnell, dass die geologische Epoche der Kreidezeit gut 80 Mio Jahre andauerte und die Kreidezeit in Lehre auch nicht so schnell abläuft, wie xPads, Smartboards und E-Kreide es vermuten lassen.

In koreanischen Lernvideos (siehe auch seemile) hat die Kreide jedenfalls den Stellenwert, wie die Zeichnungen in Kahns Videos. Zusätzlich werden jedoch die PowerPoint-Folien auf die dunkelgrüne Tafel projiziert und per Kreide ergänzt. Praktisch lässt sich dies leicht mit weißer Schrift und schwarzen Hintergrund in den Folien umsetzen. Der Vorteil besteht ganz klar in der Kombination aus Sprecherbild, Tafelanschrieb und multimedialen Elementen per Projektion. Kameraschwenks sind überflüssig, da das Terrain klar durch die Tafel definiert ist.

Kreide in der Vorlesungsaufzeichnung

Die Kritik, die Thomas Ottmann in seiner Keynote auf der diesjährigen DeLFI äußerte bleibt deshalb bestehen: In der Postproduktion kann ich keine Fehler korrigieren und auch keine Objekte wie Kreidezeichnungen extrahieren.