Spontan hat sich am Samstag die erste Couchsurferin angesagt: Ines aus Portugal. Wir sind nachts durch ein paar seltsame Clubs getourt und tags durchs Zentrum gelaufen. Lima ist selbst be schönem Wetter nicht gerade eine Vorzeigestadt. Sie erscheint im Zuge ihres Verfalls, als könnte sie sich nicht recht zwischen den alten Kolonialhäusern und Betonklötzern entscheiden. Es war nicht irgend ein Wochenende, sondern jenes des Unabhängigkeitstages. Seit 186 Jahren stehen die Peruaner auf eigenen konstitutionellen Beinen und schreiten damit wirtschaftlich bergauf. Mir fehlt der Vergleich zu Früher, um dies bewerten zu koenen. Auffällig waren an diesem Tag die tausenden, teils riesigen Nationalfahnen. Manipulation pur. El Presidente präsentierte morgens seine ewig erfolglose Armee und erinnerte mich damit an die Paraden, die ich an meinen Geburtstagen im DDR-Fernsehen sehen konnte. Ich glaube kaum, das Alen Garcia (Präsident) damit einen Eindruck auf den technoligisch besser gerüsteten Erzfeind Chile machen konnte. Schluss mit dem politischen Blabla. Wir waren noch im China Town und in den Katakomben des Franziskanersklosters. In letzteren zeigte man uns tausende Gebeine von verstorbenen, welche die Mönche einst in ihrem Kellern sammelten. Zugegeben eine seltsame Ausstellung in einem sehr schönem Bauwerk.